Mehr als 400'000 Besucherinnen und Besucher sorgten am diesjährigen Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) für ordentlich Stimmung abseits des Platzes, während sich die Schwinger im Sägemehl heisse Duelle lieferten.
Die Organisatoren zeigen sich mehr als zufrieden über den Verlauf des Mega-Events. Urs Lanz, Vizepräsident des Organisationskomitees, sagt gegenüber Blick: «Unser Fazit fällt extrem positiv aus. Das ganze Fest ging auch ohne grössere Zwischenfälle über die Bühne. Darüber sind wir sehr froh. Es war definitiv ein unvergessliches Erlebnis.»
Keine Fälle von Needle-Spiking
Schon am Donnerstag kamen 40'000 Besucherinnen und Besucher aufs Festgelände im Baselbiet. Insgesamt waren es dann rund 400'000. So eine riesige Menschenmasse auf relativ engem Raum sorgt normalerweise für viel Chaos. Am diesjährigen ESAF war das aber nicht der Fall. Denn auch die Kantonspolizei Basel-Landschaft kann ein sehr positives Fazit ziehen.
«Wir hatten keine einzige Anzeige und keine Verhaftungen», erklärt Polizeisprecher Adrian Gaugler gegenüber Blick. Die Polizei habe demnach nur Kenntnis von kleineren Raufereien und Taschendiebstählen. Auch der europaweite Trend vom sogenannten Needle Spiking kam offenbar nicht in Pratteln an. «Bei uns hat sich niemand mit einem solchen Fall gemeldet», so Gaugler.
Auch die SBB sorgten dafür, dass am Eidgenössischen alles reibungslos ablief. Mediensprecher Reto Schärli (53) erklärt: «Es standen mehrere Extrazüge im Einsatz. Damit wollten wir sicherstellen, dass alle pünktlich in die Arena kommen.» Das habe auch ohne weitere Probleme funktioniert. Sogar das Perron am Bahnhof von Pratteln wurde für die Tausenden von Fans verlängert.
Nächstes ESAF im Glarnerland
Nicht selten bedeuten Sportfans in Zügen für die SBB auch Sachschaden. So demolierten YB-Fans diesen Sommer nach einem verlorenen Match in Lugano einen ganzen Extrazug. Anders sah es am ESAF aus. «Ich habe keine Kenntnis davon, dass es in den Zügen zu Sachbeschädigungen kam», so Schärli.
Offizielle Zahlen und Fakten zum ESAF 2022 gibt es derzeit noch nicht. Gemäss Lanz ist es dafür noch zu früh. Die Zahlen dürften jedoch ähnlich hoch sein wie beim letzten ESAF 2019 in Zug. Damals wurden für die rund 420'000 Besucherinnen und Besucher ganze 264'800 Liter Bier und 28'100 Liter Wein ausgeschenkt. Am Ende vom Fest mussten 165,8 Tonnen Abfall entsorgt werden.
Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2022 in Pratteln war für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Doch jetzt müssen sich die Fans und Schwinger wieder etwas gedulden. Das nächste ESAF findet nämlich erst 2025 statt. Dann wird in der Glarner Gemeinde Mollis der nächste Sägemehl-König gekrönt. (obf)