Hydrologe zum Sommer-Jammer
Bald ist es zu viel des Guten

Die Schweizer Natur erholt sich dank anhaltendem Regen, nach jahrelanger Dürre und Hitze im Sommer. Langsam reicht es aber, meint selbst der Hydrologe.
Publiziert: 08.07.2021 um 20:29 Uhr
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Aktualisiert: 08.07.2021 um 20:30 Uhr
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Hydrologe David Volken vom Bundesamt für Umwelt erklärt, warum das verschiffte Wetter in mancher Hinsicht positiv ist.
Foto: Peter Gerber
Helena Schmid

Der verschiffte Sommer drückt auf die Laune. Statt uns die Grillparty unter blauem Himmel feiern zu lassen, schickt Petrus weiter Regen. Immerhin: Für die Natur sind seine Fluten ein Segen. In den letzten Jahren kämpfte sie nämlich immer wieder mit der Dürre. In den Jahren 2018 und 2019 rollten mehrere Hitzewellen über die Schweiz. Die Grundwasserspiegel sanken, Böden waren ausgetrocknet, die Waldbrandgefahr hoch.

Dank anhaltenden Regenfällen könne sich die Natur nun erholen, erklärt David Volken (42), Hydrologe beim Bundesamt für Umwelt (BAFU). «Unser Grundwasserpegel war im Sommer oft sehr tief. Nun sind die Stände wieder normal – je nach Region sogar erhöht!»

Auch auf die Gletscher hat das Hudelwetter einen positiven Effekt. Sie haben in den letzten Jahren besonders unter der Hitze gelitten. «Am Freitag beispielsweise sinkt die Schneefallgrenze kurzfristig auf 2700 Meter», sagt Volken. «Dann können wir im Hochgebirge auf etwas Neuschnee hoffen.»

Der Mai und die Sommermonate waren dieses Jahr allesamt sehr feucht. Aktuell regnet es sehr grosse Mengen, auch nächste Woche sind wieder heftige Gewitter angesagt.

Langsam zu viel des Guten

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Die Hochwassergefahr steigt, ebenso sind Erdrutsche und Murgänge wahrscheinlich. «Langsam ist es genug», findet auch der Hydrologe. Zu viel Regen kann sich negativ auswirken. Etwa auf die Landwirtschaft, wenn es Überschwemmungen gibt. Und einige Bauern hat der Hagel Ende Juni bereits die gesamte Ernte gekostet.

Vor dem nächsten Guss gönnt Petrus der Schweiz eine Verschnaufpause. Grillpartys am Wochenende sollten laut Prognose unter blauem Himmel stattfinden können. Gut tut es mittlerweile beiden – Mensch und Natur.

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