Beim Kleintierzüchterverein in Derendingen SO ist nichts mehr so, wie es einmal war. «Das Unwetter von letzter Woche hat uns schlimmer getroffen als die Stürme Burglind und Lothar», sagt Vereinspräsident Bernd Kupferschmid (53). Fünf riesige Bäume sind vom heftigen Wind entwurzelt worden und auf das Waldareal des über 100-jährigen Vereins gestürzt. «Wir haben einen riesigen Sachschaden.»
Am schlimmsten ist für die Vereinsmitglieder jedoch: Zwei Bäume haben ihre beiden weissen Lieblings-Stummenten erschlagen. «Sie waren ein wunderbares Pärli, an dem wir sehr gehangen haben. Uns bleibt nicht mal ein Foto der beiden», trauert Kupferschmid. Aber: «So ist es halt – die Natur nimmt keine Rücksicht.»
Schock beim ersten Augenschein
Passiert ist das Drama in der Nacht auf den 28. Juni. Dort, wo Enten, Pfauen, Vögel, Papageien, Fische und weitere Kleintiere leben, schlägt der Sturm erbarmungslos zu. «Wir haben am nächsten Tag die traurige Meldung erhalten», so der Vereinschef.
Beim ersten Augenschein am Abend sei man «schockiert» gewesen, so der Vereinspräsident. Man habe da wegen des grossen Schadens noch gar nichts tun können. «Es war zu gefährlich, weil es immer noch luftete.» Was man aber schon bemerkte – gewisse Tiere waren von Mardern oder Füchsen gefressen worden. «Der Zaun wurde an diversen Stellen beschädigt, und unsere Tiere hatten keinen Schutz mehr.»
Tiere weiter in Gefahr
Am nächsten Tag habe man dann eine Schadenanalyse vorgenommen. «Wir haben erste Wege freigeschnitten und Teile vom Zaun provisorisch geflickt», sagt der Vereinspräsident. Aber: «Leider können Marder und Füchse immer noch rein. Unsere Tiere sind also weiterhin in Gefahr.»
Der Grund: Schäden im Wald seien Elementarschäden. «Und die können eigentlich nicht versichert werden», erklärt Kupferschmid. Und da die Flickarbeiten etwa 9000 Franken und ein neuer Zaun rund ums Areal gar 25’000 Franken kosten würde, «überschreiten diese Kosten einfach unser Vereinsbudget».
Wer finanziert dem Verein einen Zaun?
Man sei deshalb dringend auf Spendengelder angewiesen – oder, wie er zu «TeleM1» sagte: «Es wäre top, wenn ein Zaunbauer uns den Zaun für einen finanzierbaren Preis flicken könnte.» Ansonsten müsse man Gemeinden, Institutionen oder den Lotteriefonds anschreiben. «Aber das würde vielleicht zu lange dauern», sagt der Vereinspräsident zu Blick. Deshalb: «Wir brauchen dringend einen Zaun – sonst sterben weitere Tiere!»
Derweil wird im Verein dafür gesorgt, dass das Areal zumindest für Vereinsmitglieder und Passanten sicher ist. «Einige Bäume müssen dafür noch gefällt werden», sagt Kupferschmid. Er warnt: «Es fallen immer noch Buchenteile herunter. Darum ist es hier immer noch gefährlich!» Er befürchtet auch, dass das Areal später nicht mehr so sein wird wie früher. «Irgendwann ist wohl nur noch eine Lichtung.»