Mit Adleraugen überwacht Lara Caplazi (23) das Schwimmbecken der höchstgelegensten ungeheizten Badi der Schweiz in Bergün GR auf 1400 Metern über Meer. In Bündner-Dialekt steht hinten auf ihrem T-Shrit «Badmaischter» aufgedruckt. «Ich habe schon hier gebadet, da war ich noch ein kleiner Knopf», sagt die Bündnerin. «Auch mein Opa hat hier schon gebadet, darum hänge ich sehr an diesem Ort und arbeite auch gerne hier.»
Die Badi sei früher mal ein Weiher gewesen, erzählt sie. Fotos zeigen das einstige Naturbecken, einzig der Sprungturm scheint bis heute unverändert geblieben zu sein. «Mein Grossvater hat erzählt, der See sei manchmal so schlammig gewesen, dass man nach einem Sprung vom Sprungturm darin stecken geblieben sei. Das war wohl einer der Gründe, weswegen ein klassisches Pool-Becken gebaut wurde», erinnert sich die selbstständige Fotografin, die im Sommer hier als Bademeisterin jobbt.
Diesen Sommer heisst es auch für Blick: ab in die Badi! Die Schweiz ist ein Badi-Land. Rund 600 öffentliche Frei-, See- und Flussbäder gibt es bei uns: vom Geheimtipp im Grünen bis zur Luxus-Badi. In einer losen Serie macht sich Reporterin Luisa Ita auf die Suche nach Schweizer Badi-Rekorden. Bisher erschienen: In Bergün GR steht das höchstgelegene unbeheizte Schwimmbecken der Schweiz. Und bei einem Besuch beim Badi-Weiher in Pfyn TG wurde deutlich: Hier gibts die wohl leckersten Fisch-Knusperli. Ebenfalls besuchte Blick die gefährlichste Badi der Schweiz – nämlich den Strand Tegna bei Ponte Brolla TI im Fluss Maggia.
Diesen Sommer heisst es auch für Blick: ab in die Badi! Die Schweiz ist ein Badi-Land. Rund 600 öffentliche Frei-, See- und Flussbäder gibt es bei uns: vom Geheimtipp im Grünen bis zur Luxus-Badi. In einer losen Serie macht sich Reporterin Luisa Ita auf die Suche nach Schweizer Badi-Rekorden. Bisher erschienen: In Bergün GR steht das höchstgelegene unbeheizte Schwimmbecken der Schweiz. Und bei einem Besuch beim Badi-Weiher in Pfyn TG wurde deutlich: Hier gibts die wohl leckersten Fisch-Knusperli. Ebenfalls besuchte Blick die gefährlichste Badi der Schweiz – nämlich den Strand Tegna bei Ponte Brolla TI im Fluss Maggia.
Hohe Lage ist herausfordernd
Doch der Betrieb ist eine Herausforderung. «Das Problem ist, dass es hier oben relativ kühl ist», erklärt Caplazi. «Manchmal sind aufgrund der Temperaturen nur eine Handvoll Badegäste da, den Betrieb müssen wir aber trotzdem sicherstellen.» Heute liegt die Wassertemperatur bei 20 Grad. Um auch an kühlen Tagen mehr Menschen anzulocken, hat sich das Bergbadi-Team einiges einfallen lassen: «Wir haben eine kleine Sauna und einen Hotpot, den wir mit Holz einheizen.»
Aber die Zukunft der Mini-Badi ist ungewiss, meint die junge Frau: «Wenn hier irgendeinmal etwas Grösseres kaputtgeht, wissen wir nicht, ob die Bergbadi weiter existieren kann.» Derzeit prüfte die Gemeinde Bergün-Filisur als Badi-Besitzerin diverse Zukunftsszenarien. «Wenn die Badi je schliessen müsste, würde das mir das Herz brechen», meint die junge Bergünerin.
«Panorama ist spektakulär»
Für die Badigäste wäre das ein grosser Verlust. Auch Josch Cloetta (28) kennt die Badi seit seiner Kindheit: «Diese Badi ist ein Geheimtipp. Sie ist wunderschön gelegen und es hat nicht so viele Menschen hier, das geniesse ich sehr.» Der Maurer, der in Zürich lebt und arbeitet, liebt besonders die hohe Lage: «Der Temperaturunterschied ist gewaltig, es ist viel angenehmer hier oben!»
Irma Renken (58) und ihr Mann Frank Lehmbeck (54) kommen aus Hamburg (D). Die Bankangestellte macht seit über 40 Jahren Ferien in Bergün, ihr Mann seit 20 Jahren. «Meine Eltern hatten hier eine Ferienwohnung und ich bin gefühlt hier aufgewachsen», meint die Deutsche. «Das Naturbad heizt sich nur mit der Sonne auf und daher ist die Temperatur herrlich. Das Panorama ist natürlich ebenfalls spektakulär.»
Wassertemperatur passt nicht allen
Sara Horvath (46) aus Grüningen ZH ist zum ersten Mal in der Bergbadi und liebt es, hier ein Sonnenbad zu nehmen: «Aber das Wasser ist etwas kalt für mich, ich war nur einmal kurz drin.»
Selina Klancnik (18) hat da keine Berührungsängste. Sie macht am Beckenrand einen Handstand und lässt sich ins kalte Wasser fallen: «Das ist eine der schönsten Badis, in denen ich je war!»