«Frau reservierte für 15 Personen – und liess mich sitzen»
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Gastro-König Péclard tobt:«Frau reservierte für 15 Personen – und liess mich sitzen»

Gastro-König Péclard tobt wegen Rücksichtslosigkeit in Corona-Zeiten
«Frau reservierte für 15 Personen – und liess mich sitzen»

Restaurants wurden von der Corona-Krise besonders hart getroffen. Deshalb nervt sich Gastro-König Michel Péclard (50) über Gäste, die zwar reservieren, aber nicht auftauchen. Wegen eines besonders unverschämten Falls letzte Woche platzt ihm nun der Kragen.
Publiziert: 17.06.2020 um 10:56 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2020 um 17:39 Uhr
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Betreibt 15 Restaurants: Gastro-König Michel Péclard nimmt kein Blatt vor den Mund.
Foto: Blick

Eine Frechheit, was sich einige Gäste erlauben! Gastro-König Michel Péclard (50) stellt nun eine Kundin an den Internet-Pranger, nachdem sie ihn vergangene Woche auf einem Tisch für 15 Personen sitzen liess – ohne telefonisch abzusagen. «Es ist in Zürich seit einiger Zeit Mode, dass man überall reserviert und sich erst sehr kurzfristig entscheidet, in welches Restaurant man letztendlich geht», sagt Péclard zu BLICK. «Dass die Leute eine Schönwetter- und eine Schlechtwetter-Reservation machen, gehört schon fast zum Standard.»

Problematisch werde das für die Restaurants insbesondere dann, wenn die Gäste sich sogar zu schade sind, telefonisch abzusagen. So wie im erwähnten Fall vom 9. Mai. In der Folge blieb das Fischers's Fritz in Zürich-Wollishofen den ganzen Abend lang halb leer. «Und das zu Corona-Zeiten, wo uns ohnehin weniger Plätze zur Verfügung stehen als sonst.»

In Zukunft Kreditkartennummer nötig?

Péclard beschwerte sich bei der Frau über Whatsapp: «Wir haben das halbe Restaurant leer gelassen für Sie!» Der Betreiber würde in einem solchen Fall eigentlich gerne einen Unkostenbeitrag von 50 Franken pro Person verrechnen. «Oft geben die Gäste jedoch falsche Namen an.» Nur mit einer Telefonnummer seien einem dann die Hände gebunden. «Als Gastronom ist man machtlos.»

Péclard zieht nun in Erwägung, bei Reservationen ab einer gewissen Anzahl von Plätzen eine Kreditkartennummer zu verlangen. «Das kommt jetzt ziemlich sicher.» Im Ausland sei das teilweise ja bereits Normalität.

Schwarze Liste reicht nicht aus

Natürlich sei die Frau auf eine schwarze Liste gesetzt worden, sagt Péclard. Doch das helfe nur bedingt. «Beim nächsten Mal macht dann einfach jemand anderes die Reservation für diese Leute.»

Péclard veröffentlichte deshalb kurzerhand die Whatsapp-Kommunikation mit dem Gast auf Facebook. Die Frau habe sogar noch zwei Tage im Voraus einen Reminder bekommen, schreibt er wütend. «Das ist doch richtig peinlich!» Es sei das Gleiche wie im letzten Jahr mit den Liegestühlen. Diese habe jemand für die ganze Saison reserviert. Unter verschiedenen Namen, damit es nicht auffalle. Gekommen seien die Leute dann aber nur, wenn sie Lust gehabt hätten.

Péclard betreibt 15 Restaurants, unter anderem auch die Pumpstation am Zürcher Seebecken, das noble Coco am Paradeplatz oder das Alpenblick in Arosa. Das Problem sei besonders schlimm für Lokale wie das Fischer's Fritz, bei denen eine Mehrheit der Gäste draussen sitzen. Péclard: «Bei schlechtem Wetter werden dort 30 bis 50 Prozent der Reservationen nicht wahrgenommen.» (noo)

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