Gastrokönig Michel Péclard (50) gehören 14 Gastrobetriebe. Vom noblen Coco hinter dem Zürcher Paradeplatz bis zum Bratwurstgrill Pumpstation an der Seepromenade und dem rustikalen Alpenblick in Arosa GR. Von dem und einem weiteren wird er sich Ende Saison trennen, wie er gestern bekannt gab, und zwei weitere übernehmen. Diese Entscheide seien von langer Hand geplant gewesen, sagt er. Péclard gilt als einer der agilsten, kreativsten Gastroköpfe, der stets in Bewegung bleibt, nicht stillsteht. Doch auch vor seinen sehr gut besuchten, florierenden Betrieben machen die Folgen des Coronavirus nicht halt. «Es trifft die ganze Gastronomie extrem hart. Was wir zurzeit erleben, ist noch die da gewesen», sagt er enerviert.
Es vergehe kein Tag, an dem er nicht von vielen als Ratgeber angegangen werde. «Mich rufen unzählige, komplett verzweifelte Restaurant- und Hotelbesitzer an, die nicht mehr wissen, wie sie weitermachen können, weil die Gäste ausbleiben», so der gelernte Buchhalter, der ergänzt: «Einige Betriebe haben Kurzarbeit eingeführt, andere schon beim Hausbesitzer um Mietzinsreduktion angefragt. Bald werden erste Schliessungen bekannt», ist er sich sicher.
Täglich verliert Péclard bis zu 30'000 Franken
Wie hart es auch Péclard selbst trifft, darüber spricht er offen zu BLICK: «Von meinen Betrieben ist die Hälfte offen. Da erzielen wir aktuell, wenn überhaupt, knapp die Hälfte des normalen Umsatzes. Täglich verliere ich so 20'000 bis 30'000 Franken. Das Coco, das unmittelbar bei der UBS und CS am Paradeplatz liegt, hatte die letzten Abende keinen einzigen Gast, seit die UBS Homeoffice eingeführt hat. Noch habe ich den Schnauf, dies zu verkraften.» Doch auch bei ihm heisse es: keine Aushilfen, kein neues Personal. «Was meine Branche zurzeit erlebt, ist eine Katastrophe mit unsicherem Ausgang. Momentan kann ich nichts anderes tun, als abzuwarten.»
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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