Den Wirten fällt ein Stein vom Herzen. Sie dürfen am 11. Mai wieder eröffnen. Das hat der Bundesrat so entschieden. Zudem sind die Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus weniger streng als erwartet. Im ersten Lockerungsschritt dürfen schon vier Personen an einen Tisch.
Nach der Enttäuschung die Erleichterung
«Meine Frau und ich sind sehr erleichtert über den Entscheid», sagt Joe Herger (59), Gastwirt vom Hotel-Restaurant Krone in Attinghausen UR. Noch vor zwei Wochen rechnete er nicht damit. Damals zeigte er sich gegenüber BLICK noch furchtbar enttäuscht vom strengen Lockdown. Heute stellt er klar: «Das ist nicht nur für meinen Betrieb, sondern auch für viele Kollegen der Branche ein freudiger Tag.»
Zwar rechnete er damit, dass bereits im Mai wieder ein Teilbetrieb möglich ist. «Ich dachte aber nicht, dass bereits wieder vier Personen an einen Tisch sitzen können.» Er rechnet vor: «Bei uns in der Krone können wir so rund 50 Gäste bedienen. Ohne Schutzmassnahmen wären es 100.» Nun wartet er gespannt auf das detaillierte Schutzkonzept, das etwa den Abstand zwischen den einzelnen Tischen vorgibt.
Veranstaltungsverbot schmerzt trotzdem noch
Er zeigt, wie er sich das künftig vorstellt. «Ich decke immer ein Vierertisch und lasse dazwischen einen frei. So sind zwischen den Personengruppen zwei Meter Abstand.» Herger weiss: Das Versammlungsverbot gilt weiter. Heisst für ihn: keine Vereinsversammlungen, keine Geburtstagsfeiern und keine Hochzeiten. «Das schmerzt sehr, denn diese Veranstaltungen wurden bis in den Herbst hinein abgesagt», so der Gastronom.
Nun will er das Lager auffüllen, Lebensmittel, Bier und Mineral einkaufen. Für Herger ist klar: «Am 11. Mai sind wir parat!»
Zürcher Stargastronom öffnet trotz drohender Verluste
Genauso erleichtert ist auch der Zürcher Grossgastronom Michel Péclard (51). «Ich bin richtig begeistert über den Entscheid des Bundesrats», sagt er. «Das ist perfekt!» Und fügt an: «Ich dachte, dass vielleicht maximal zwei Personen an einen Tisch sitzen dürfen – und dass es viel weniger schnell geht mit der Öffnung.»
Er erwartet, dass die Kunden in grosser Zahl in seine Betriebe strömen – wenn auch nicht an jedem Standort. «Gerade in der Zürcher City ist natürlich so viel Kundschaft unterwegs. Aber wir werden trotzdem jedes einzelne Restaurant ab dem ersten Tag öffnen.» Selbst wenn man Minus mache. «Das sind wir auch der Belegschaft schuldig», sagt er überschwänglich.
Péclard lagert bereits Schutzutensilien wie Handschuhe, Masken und Desinfektionsmittel. «Wenn es nach uns ginge, wären wir auch morgen bereit für die Wiedereröffnung.»
Glücklich ist man auch beim Branchenverband. Endlich habe man Planungssicherheit, lässt Gastrosuisse verlauten.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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