Erkennung ist schwierig
Jeder See hat eigenen Blaualgen-Cocktail

Leere Badis und keine Abkühlung – Blaualgen können uns den Sommer vermiesen. Eine Studie aus der Schweiz untermauert Probleme bei der Erkennung. Wir haben die Blaualgen und deren Erkennung unter die Lupe genommen.
Publiziert: 03.04.2025 um 11:18 Uhr
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Aktualisiert: 04.04.2025 um 09:59 Uhr
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Badespass ade: Sobald die Blaualgen auftauchen, kann es zu geschlossenen Badis kommen.
Foto: keystone-sda.ch
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Badespass ade: Sobald die Blaualgen auftauchen, kann es zu geschlossenen Badis kommen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Blaualgen sind giftige Bakterien, die sich im Sommer explosionsartig verbreiten können
  • Vorhersagemethoden für toxische Blüten können von See zu See variieren
  • Eawag-Studie untersuchte 850 Proben aus dem Greifensee für Blaualgen-Indikatoren
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Sobald es im Sommer warm, sonnig und windstill wird, können sich die giftigen Blaualgen explosionsartig verbreiten. Eine neue Studie des Wasserforschungsinstitutes des ETH-Bereichs eawag hat die Probleme bei der Erkennung untermauert. Um sie rechtzeitig zu erkennen und somit die Gefahr richtig einzustufen, muss man für jeden einzelnen See spezifische Indikatormoleküle finden. Blick beantwortet die wichtigsten Fragen rund um Blaualgen.

Blaualgen: Was ist das überhaupt?

Blaualgen sind eigentlich keine Algen, sondern Bakterien. Fachleute sprechen daher von Cyanobakterien. Der Name Blaualgen ist historisch bedingt, da sie früher wegen ihrer blaugrünen Farbe fälschlicherweise für Algen gehalten wurden. Die falschen Algen sind nicht ganz ungefährlich. Denn: Sie produzieren Gifte, die vor allem in grossen Mengen Beschwerden wie Fieber oder Atemnot beim Menschen auslösen können.

Was ist die aktuelle Methode, um sie vorherzusehen?

Um herauszufinden, wann Massnahmen ergriffen werden müssen, werden im Rahmen von Überwachungsprogrammen bestimmte Biomoleküle gemessen, die von Blaualgen produziert werden. Traditionell wird im Wasser nach Pigmenten wie Chlorophyll gesucht, die ein Indikator dafür sind, ob toxische Blaualgen wachsen. Von der Weltgesundheitsorganisation gibt es aber auch verschiedene Indikatormoleküle, die als Ausweichmöglichkeit dienen. 

Was ist die neue Erkenntnis?

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der eawag haben nun in einer Studie gezeigt, dass das Chlorophyll im Fall des Greifensees kaum eine Vorhersagekraft hat – ebenso wenig wie einige andere Indikatormoleküle, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO vorgeschlagen wurden.

Das heisst: Methoden zur Vorhersage der toxischen Blüten, die in einem See funktionieren, können laut Forschenden des Eidgenössischen Wasserforschungsinstituts in einem anderen See komplett versagen. Insgesamt untersuchten die Forschenden 850 Proben aus dem Greifensee ZH. Dabei identifizierten sie vier Biomoleküle, die im Greifensee für die Vorhersage funktionieren.

Was ist der Grund dafür?

Zwischen den einzelnen Seen gibt es grosse Unterschiede, die mit den physikalischen und ökologischen Eigenschaften des Sees zusammenhängen und damit auch, welche Blaualgen darin vorherrschen. Somit ist auch das Indikatormolekül für die Blaualgen hochindividuell. 

Wieso ist es so wichtig, sie rechtzeitig zu erkennen?

Wenn die Blaualge ein toxisches Ausmass annimmt, müssen Behörden schnell reagieren können und Schutzmassnahmen wie ein Badeverbot durchsetzen.

Blaualgen sind besonders tückisch, denn sie kommen vor allem in stehenden Gewässern wie Tümpel, aber auch in grossen Seen vor. Immer wieder gibt es Fälle, in denen Hunde an einer Blaualgenvergiftung sterben.

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