Hund stirbt in Erlach BE wegen Blaualgen im See
«Er brach zusammen, jaulte, zuckte – und war tot»

In Erlach BE ist am Samstag ein Hund gestorben – vermutlich aufgrund von Blaualgen im See. Die Polizei hat Warnschilder aufgestellt. Es ist nicht der erste tote Hund in diesem Jahr.
Publiziert: 04.06.2023 um 18:35 Uhr
|
Aktualisiert: 05.06.2023 um 09:08 Uhr
1/4
Nach dem tragischen Tod des Hundes wurde das Gebiet in Erlach weiträumig abgesperrt.
Foto: Blick-Leserreporterin

Am Samstag kommt es in Erlach BE zu einem traurigen Zwischenfall. «Meine Mutter und ich schlenderten gerade am Hafen vorbei, als uns ein Hund entgegenkam», erzählt eine Blick-Leserreporterin. «Als wir weitergegangen sind, haben wir plötzlich ein Jaulen vernommen. Als wir uns umgedreht haben, haben wir gesehen, wie der Hund zusammengebrochen ist. Er jaulte und zuckte, als hätte er schreckliche Schmerzen.»

Die Leserreporterin erzählt, sie und ihre Mutter seien sofort zum Hund geeilt und hätten versucht, ihn wiederzubeleben – ohne Erfolg. «Leider starb der Hund noch vor Ort.» Der Hund sei rund 30 Minuten vor dem Tod noch im Wasser gewesen, hätten die Besitzer ihnen später erzählt. Die Polizei sei nach dem Tod des Hundes vor Ort gewesen und habe die Umgebung weitläufig abgesperrt.

Die Ursache für den Tod des Hundes dürften wohl Blaualgen sein. Die Kantonspolizei Bern schreibt gegenüber Blick, man habe bei der Auswertung der Proben «eine geringe Konzentration» dieser für Tiere hochgiftigen Algen festgestellt. Aus Sicherheitsgründen sei der betroffene Uferbereich abgesperrt worden.

Für Haustiere tödlich

Mittlerweile wurden vor Ort auch Plakate aufgehängt, die vor den Blaualgen warnen. «Grundsätzlich ist bei stehenden Gewässern Vorsicht geboten, das Wasser sollte auf keinen Fall getrunken werden», schreibt die Kantonspolizei Bern.

Für Haustiere sind Cyanobakterien, wie die Blaualgen in der Fachsprache heissen, gefährlich und können zum Tod eines Tiers führen, das sie verschluckt hat. Für Menschen sind die Bakterien in normalen Mengen ungefährlich.

Am Pfingstwochenende starb bereits ein Hund am Ufer des Greyerzersees in Gumefens FR, wie «20 Minutes» damals berichtete. Die Behörden warnen deshalb davor, Hunde in den warmen Monaten in Seen zu lassen, weil sich dann vermehrt Blaualgen in stehenden Gewässern verbreiten.

Immer wieder tragische Zwischenfälle wegen Blaualgen

Blaualgen sorgen immer wieder für tragische Zwischenfälle mit Tieren. Im Sommer 2020 starben innerhalb von 24 Stunden sechs Hunde beim Baden zwischen der Areuse-Mündung und Colombier NE. Daraufhin schloss der Kanton alle Strände in diesem Gebiet und riet vom Baden im See ab.

Im Mai vergangenen Jahres starben zwei Hunde nach einem Spaziergang am Greifensee im Kanton Zürich. Die Polizei warnte daraufhin alle Hundebesitzer, die am See spazieren gingen. (zis/man)

Fehler gefunden? Jetzt melden