Die Konfirmation hat es schwer
Die Kirche braucht die Eltern

Kirchen haben es schwer, Jugendliche mit ihren Angeboten zu erreichen. Schon deren Eltern sind vermehrt kaum kirchlich sozialisiert. Die Landeskirchen haben ihre Programme für Junge dem Zeitgeist angepasst.
Publiziert: 25.09.2022 um 09:00 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2022 um 17:18 Uhr
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Sozialdiakon Reto Bianchi und Pfarrerin Saskia Urech ergänzen sich bei ihrer Arbeit mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden in Aarau.
Foto: Philippe Rossier
Karen Schärer

Eine Studie zeigt: Jede neue Generation in der Schweiz ist etwas weniger religiös. Heutige Jugendliche haben Eltern, die selbst kaum religiös sozialisiert wurden.

Dabei haben schon Kinder Fragen zu Gott und Glaube. Ihre Eltern beantworten diese kindgerecht oder sagen: «Ich weiss es nicht.» Es wäre eine bereichernde Erfahrung, sich im Teenageralter mit Glaubensfragen auseinanderzusetzen. Doch einfach so nimmt sich kaum jemand Zeit dafür. Hier käme bei den Reformierten die Konfirmation ins Spiel. Das kirchliche Angebot findet aber wenig Anklang: Innerhalb von 20 Jahren hat sich die Zahl der Konfirmandinnen und Konfirmanden halbiert. Inzwischen hat die Kirche das Programm angepasst und zeitgemäss positioniert.

Nur: Kirchenferne Eltern haben nicht mitbekommen, wie sich die Institution und das Personal seit ihrer eigenen Jugend und Konfirmation gewandelt haben. Sie müssten sich die Zeit nehmen, ihre Kirche neu kennenzulernen. Schade, wenn sie ihr Kind aufgrund von Erinnerungen an die eigene Konf-Zeit und unzutreffenden Annahmen nicht zur Konfirmation ermutigen. Die Kirchen müssen daher ihre Bemühungen intensivieren, Jugendliche und ihre Eltern mit frischer Kommunikation zu informieren und zu gewinnen.

Dies vorneweg: Gläubig muss ein Teenie nicht sein für den Konfirmationsunterricht. Zweifel und Fragen sind willkommen.

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