Spray-Attacken auf Privathäuser
Linksextreme nehmen Securitas-Chefs ins Visier

Wegen angeblich unmenschlicher Zustände in den Bundesasylzentren kommt es zu Angriffen auf Mitarbeitende. Nun nehmen die Täter auch die führenden Köpfe der Securitas ins Visier, dem Unternehmen, das für die Sicherheit in den Einrichtungen zuständig ist.
Publiziert: 02.05.2022 um 11:54 Uhr
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Aktualisiert: 02.05.2022 um 11:57 Uhr
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Linksextreme haben Anfang April die Privatliegenschaften der Securitas-Chefs beschmiert.
Foto: Screenshot

Anfang April kommt es in der Berner Agglomeration zu mehreren Spray-Attacken auf Privatliegenschaften von Securitas-Chefs. Betroffen sind der CEO sowie zwei Verwaltungsräte. Die Täter beschmieren die Eingangsbereiche und Garagentore der Gebäude mit Parolen wie «Securitas tötet» oder «Securitas profitiert vom mörderischen Asylregime». Der Grund: Zusammen mit der Protectas ist die Berner Sicherheitsfirma für die Sicherheit in den Schweizer Bundesasylzentren verantwortlich. In der linksextremen Szene gelten die Einrichtungen jedoch als System der Unterdrückung.

Wie die «Berner Zeitung» berichtet, wurden Bilder der Aktion auf einem einschlägigen Onlineportal veröffentlicht. Die Täter gaben dabei die Wohn- und Mailadressen sowie die Telefonnummern der Securitas-Chefs preis. «Greifen wir die Verantwortlichen an!», heisst es im dazugehörigen Bekennerschreiben.

Aufs Schärfste verurteilt

Die Securitas verurteilt die Aktionen aufs Schärfste. Laut Mediensprecher Urs Stadler werde derzeit eine Kampagne gegen die Sicherheitsfirma geführt. «Die Vorwürfe dahinter können wir nicht nachvollziehen, und sie wurden überdies noch von keinem Gericht bestätigt», sagt er gegenüber der Zeitung.

Die Kantonspolizei Bern hat die Ermittlungen im Fall aufgenommen. Dass die Täter jemals zur Rechenschaft gezogen werden, ist aber unwahrscheinlich. Denn laut Kriminalstatistik werden bei illegalen Sprayereien nicht einmal zehn Prozent der Täter gefasst. Auch die Betreiber entsprechender Internetseiten sind schwer zu finden, weil sich die Server oftmals im Ausland befinden.

Katze verstümmelt

Die Spray-Attacke ist kein Einzelfall: In den letzten zwei Jahren kam es immer wieder zu ähnlichen Aktionen. Im Sommer 2020 veröffentlichte dasselbe Onlineportal persönliche Daten von mehreren Securitas-Mitarbeitern, die damals im Bundesasylzentrum Basel tätig waren. Laut den Aktivisten sollen diese mit Gewaltvorfällen in der Einrichtung in Verbindung stehen.

Weiter hatten Linksextreme im Bundesasylzentrum in Kappelen BE auf allen Etagen das Wasser aufgedreht und so das Gebäude geflutet. Sachschaden: rund 800’000 Franken. Zudem erhielt eine Mitarbeitende des Staatssekretariats für Migration (SEM) unter anderem Drohanrufe und Drohmails. Im Zuge der Hetzkampagne gegen die Frau soll auch ihre Katze verstümmelt und die Bremsleitungen ihres Familienautos manipuliert worden sein.

Gewalt gegen Asylsuchende

Die Vorwürfe bezüglich der Übergriffe in den Asylzentren kamen vor rund zwei Jahren durch Berichte von Nichtregierungsorganisationen sowie Medienberichten ins Rollen.

Daraufhin gab das SEM eine externe Untersuchung in Auftrag. Das Resultat: Tatsächlich hatten Mitarbeitende der privaten Sicherheitsfirmen in mehreren Fällen unverhältnismässige Gewalt angewendet. 14 Sicherheitsleute wurden anschliessend suspendiert. Dabei soll es sich jedoch um Einzelfälle gehandelt haben. (bra)

Polizei soll Securitas ablösen
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