Killer Robert Schmid (†57) weinte vor wenigen Wochen noch bittere Tränen im Exklusiv-Interview mit BLICK, als ihm der Prozess gemacht wurde. Vor dem Gericht in Thun BE betonte der Oberländer immer und immer wieder: «Seit 960 Tagen sitze ich unschuldig in U-Haft.»
Die Staatsanwaltschaft hatte Schmid vorgeworfen, im Februar 2018 seine damalige Freundin Daniela S.* (†41) in Frutigen BE umgebracht zu haben. Um die Spuren der schrecklichen Tat zu verwischen, habe er dann das alte Wohnhaus in Brand gesteckt.
Sass er unschuldig im Knast?
Beweise für diese Theorie gab es allerdings keine. Lediglich neun Indizien sprachen dafür, dass Schmid tatsächlich getötet hatte. Doch diese reichten den Regionalrichtern aus: Sie glaubten nicht an die Echtheit von Schmids Tränen und verurteilten den ehemaligen Unternehmer Mitte Oktober zu 16 Jahren Knast.
Dieses Urteil wollte Schmid nicht auf sich sitzen lassen. Der Weiterzug ans Obergericht war für ihn eine beschlossene Sache. Die bereits abgehockte Zeit hinter Gittern schien für ihn die Hölle gewesen zu sein. BLICK sagte der Familienvater: «Ich bezeichne diese Haft als Psycho-Folter.»
Für Schmid kam jede Hilfe zu spät
Vor wenigen Tagen kommunizierte die Kantonspolizei Bern den Tod eines Häftlings im Regionalgefängnis in Thun BE. Auf Anfrage von BLICK heisst es am Mittwoch: «Wir können bestätigen, dass es sich beim Verstorbenen um den Beschuldigten des Tötungsdelikts vom 15. Februar 2018 in Frutigen handelt.»
Am letzten Freitag sei Robert Schmid kurz vor dem Mittag leblos in der Zelle aufgefunden worden. Die Todesursache: wohl ein medizinisches Problem. Dies würde jetzt aber noch genauer untersucht.
*Name bekannt