Mit Schaudern erinnert sich Deutschland noch an den Fall des «Kannibalen von Rotenburg», Armin Meiwes. Der hatte im Jahr 2001 eine Internet-Bekanntschaft getötet, zerlegt und Teile des Körpers gegessen. Jetzt gibt es in Berlin einen Fall mit unheimlichen Parallelen.
Stefan T.* (†44) kehrt von einem Date mit einem Fremden an einem Abend Anfang September nicht zurück in seine WG. Seine Mitbewohner alarmieren nach einiger Zeit die Polizei, die eine Suchanzeige aufschaltet, denn Stefan T. blieb auch 3 Wochen später verschwunden.
Knochen im Park gefunden
Jetzt wird klar: Seine Internet-Bekanntschaft war Mathe-Lehrer Stefan R. (41) – und dieser wurde nun von der Mordkommission verhaftet. Der schreckliche Verdacht: Er könnte sein Opfer getötet und gegessen haben. Denn Anfang November hatten Passanten in einem Park einen Beinknochen gefunden. Zwei Spürhunde führten die Ermittler unabhängig voneinander zur Wohnung des Tatverdächtigen.
Ein Polizeibeamter sagt zu «Bild»: «Aufgrund des gefundenen Knochens, der komplett fleischlos war, und weiterer Indizien, vermuten wir stark, dass Stefan T. das Opfer eines Kannibalen wurde.» Im Keller des Mathe-Lehrers fanden die Ermittler laut der Zeitung eine Sackkarre, im Arbeitszimmer eine leere Kühlbox.
Er interessierte sich für Kannibalismus
Ausserdem stellte die Polizei Chatprotokolle auf einer Plattform für Homosexuelle sicher, wo sich Stefan T. und Stefan R. wohl getroffen hatten. Gruselig: Stefan R. interessierte sich offenbar laut Internetsuchen für Kannibalismus. So suchte er laut «Bild» im Netz nach Infos, ob es möglich sei, sich den Penis abzuschneiden und trotzdem weiterzuleben.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Berlin hat ein Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Tiergarten soeben antragsgemäss Haftbefehl wegen Sexualmordes aus niedrigen Beweggründen erlassen. Der Tatverdächtige befindet sich in Untersuchungshaft. Stefan R. verweigert bisher jede Aussage. (neo)