«Es sollen nicht noch mehr Leute auf diese Bettenhändler hereinfallen»
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Rentner will andere warnen:«Es sollen nicht noch mehr Leute darauf hereinfallen»

Rentner verliert 40'000 an Betten-Dealer – jetzt hilft Murat Yakin
«Die Geschichte hat mich berührt»

Ein Rentner-Ehepaar verlor 40'000 Franken an eine Abzocker-Firma. Auf den Blick-Bericht folgten mehrere Hilfsangebote. Unter anderen offerierte eine Zürcher Firma ein kostenloses, massgeschneidertes Bettsystem.
Publiziert: 00:02 Uhr
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Willy Schaller (69) verlor rund 40'000 Franken, weil er einer dubiosen Bettenfirma auf den Leim gegangen war.
Foto: Beat Michel

2017 schwatzte eine dubiose Bettenfirma dem Rentner Willy Schaller (69) mit einer penetranten Verkaufstaktik zwei Billigbetten für den horrenden Preis von über 20'000 Franken auf. Als die Betten drei Jahre später kaputtgingen und Schaller reklamierte, zog ihm die Firma erneut 20'000 Franken für Ersatzbetten aus der Tasche – diese kamen nie an.

Schaller zeigte die Bettenfirma an, doch laut der Staatsanwaltschaft hätte er vorsichtiger sein müssen. Auch eine Privatklage brachte nichts, da die Bettenfirma wenig später Konkurs ging – wie schon die Vorgängerfirma. 

Glück im Unglück

Rentner Schaller und seine durch einen Hirnschlag gebeutelte Frau aus Rüedisbach im Emmental BE standen ohne funktionierende Betten und Ersparnisse da. «Jetzt haben wir fast kein Geld mehr. Die Bettenhändler haben mir den Schlaf geraubt. Wenn diese Männer auftauchen, gibt es nur eins: Sofort die Polizei anrufen. Sonst ist man sein Geld los», sagte er zu Blick.

Der Bericht löste eine Welle der Sympathie aus, bis zu Nati-Trainer Murat Yakin (50)!

Denn der Nati-Trainer ist Investor und Markenbotschafter der Swissform-Group, eine Betten- und Möbelfirma. Als CEO Ferit Avci (43) die Idee hatte, dem geprellten Rentner und seiner Frau ein Bett zu spendieren, überlegte Yakin nicht zweimal: «Ich habe von der Geschichte gehört, sie hat mich berührt. Darum finde ich es eine schöne Idee, dass wir hier zu helfen versuchen.»

CEO Avci hat sich ob der Dreistigkeit der Betten-Dealer empört: «Wie kann man eine ältere Person so über den Tisch ziehen? Wo ist da der Respekt, wo bleibt die Menschlichkeit?» Solche Vorgehensweisen würden nicht nur den Betroffenen wie Schaller, sondern auch der Branche extrem schaden.

«Ich habe mir überlegt, wie man Herrn Schaller helfen kann», sagt Avci. Und macht ihm via Blick folgendes Angebot: «Ich will ihm ein massgeschneidertes Bettsystem aus unserer Manufaktur Schlossatelier schenken und liefern.» Und: «Wir lassen Willy Schaller zu Hause abholen und fahren ihn in die Manufaktur in Schlieren ZH. Vor Ort klären wir seine Bedürfnisse, um so seine Betten massgeschneidert für ihn und seine Frau anzufertigen.» Mit etwas Glück trifft Schaller dabei sogar Nati-Trainer Murat Yakin.

Renter überglücklich

Schaller ist von den Reaktionen gerührt: «Ich freue mich sehr über die Solidarität. Es ist toll, dass Menschen an uns gedacht haben und uns jetzt ein Bett schenken möchten.» Er wolle mit Ferit Avci telefonieren. «Beim Besuch in Schlieren würde meine Frau aber auch mitkommen.» Auch das kein Problem für Avci: «Beide sind herzlich willkommen.»

Das Erlebte habe Schaller gezeigt, dass es zweierlei Leute gibt: «Mit den Bettenverkäufern von Modomo habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Diese Menschen, die jetzt auf mich aufmerksam geworden sind und mir ein Bett schenken wollen, scheinen sehr liebe und hilfsbereite Menschen zu sein. Das ist einfach toll.»

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