Positiver Corona-Nebeneffekt
Besuchsverbot in Spitälern tut Müttern und Babys gut

Auf den Wochenbettstationen in Berner Spitälern geht es seit der Corona-Pandemie entspannter zu und her. Weil kaum mehr Besuche erlaubt sind. Mütter und neugeborene Babys freuts.
Publiziert: 02.03.2021 um 10:20 Uhr
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Aktualisiert: 03.03.2021 um 14:15 Uhr
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Mütter und Neugeborene profitieren häufig von den Corona-Besuchsregeln in den Spitälern.
Foto: Getty Images/Cavan Images RF

Wegen Corona sind Besuche in den Spitälern stark eingeschränkt oder gar verboten. Doch für frischgebackene Mütter und ihre Babys sei das ein positiver Effekt der Pandemie, so das Fazit vieler Kliniken in Bern.

Weil meistens in der Zeit nach der Geburt nur der Vater noch dazu stossen könne, seien die Frauen «erholter, entspannter, und das Stillen klappt besser», sagt ein Sprecher der Lindenhof-Gruppe der «Berner Zeitung». Um auch künftig den Stressfaktor zu reduzieren, überlegen sich nun manche Spitäler, die Regeln auch nach der Corona-Pandemie beizubehalten.

Auch in Jura aufgefallen

Das würde bei den im Spital Thun befragten Müttern zumindest gut ankommen. «Die Resonanz auf die eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten war sehr positiv», heisst es dort. Ähnlich klingt es im Salem-Spital in der Stadt Bern. Die Mütter würden sich wünschen, dass das Besuchsverbot beibehalten werde. Allerdings sollen neben dem Vater auch Geschwisterkinder von der Regel künftig ausgenommen werden. Derzeit haben Bruder oder Schwester des Babys keinen Zutritt.

Nicht nur in Bern, auch im Jura wurden gleiche Veränderungen festgestellt. Einem Bericht von RTS über das Spital in Delsberg zufolge sei die Zahl der Mütter, die ihre Babys stillen können, im Jahr 2020 gestiegen. Auch der Schlaf der Neugeborenen habe sich verbessert. Auch hier wird das Besuchsverbot als Grund aufgeführt. Und das soll auch in Zukunft so bleiben.

Milchbildung bei Stress gehemmt

Der Ansturm von Verwandten und Freunden unmittelbar nach der Geburt sei früher offenbar nicht nur hoch, sondern auch enorm stressig für die Mutter gewesen. Im Salem-Spital seien teils bis zu zehn Personen an einem Tag vorbeigekommen. Das Resultat: Die Milchbildung wurde gehemmt.

Doch nicht alle wollen an den Einschränkungen weiter festhalten. Das Spitalzentrum Biel sowie die Inselgruppe wollen die Besucherregeln nach der Corona-Zeit wieder anpassen. Offenbar würde sich ein Teil der Mütter ansonsten zu isoliert fühlen, wenn gewünschte Besuche ausbleiben würden. (man)

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