So tourt der «König von Burgdorf» durch die Schweiz
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Panzer statt Limousine:So tourt der «König von Burgdorf» durch die Schweiz

Das verrückte Leben des «Königs von Burgdorf»
«Wenn ich schon ein Imperium aufbaue, dann will ich es auch richtig machen»

Mit seiner Panzerfahrt vor dem Bundeshaus hat der selbsternannte «König von Burgdorf» für Schlagzeilen gesorgt. Wie lebt es sich in seinem Imperium mit eigener Währung und Schloss? Blick hat bei Jonas Lauwiner nachgefragt.
Publiziert: 16.04.2024 um 13:12 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2024 um 15:21 Uhr
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Mit dieser Spritztour sorgte der «König von Burgdorf» für Schlagzeilen: Jonas Lauwiner fuhr mit einem Panzerwagen über den Bundesplatz.
Foto: Zvg
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Marian NadlerRedaktor News

Wer auf das Instagram-Profil von Jonas Lauwiner (29) schaut, könnte meinen, er sehe einen ganz normalen Endzwanziger. Die letzten Posts zeigen den jungen Mann beim Training im Fitnessstudio, vor einem Bergpanorama oder auf Reisen in den USA. Bloss: Lauwiner folgen mehr als 30'000 Personen. Der Grund: Der gelernte Automatiker hat ein verrücktes Ziel. Er will sich sein eigenes Imperium aufbauen.

Wie ernst er es meint, darauf könnte seine Fahrt im Panzerwagen vor dem Bundeshaus schliessen lassen, die am Montag für Schlagzeilen gesorgt hat. Und auch sonst führt der selbsternannte «König von Burgdorf» ein verrücktes Leben. Blick hat mit dem in Zug wohnhaften Berner über sein Reich gesprochen. Seine Majestät über ...

Seine Grundstücke

Die Sache mit den Grundstücken laufe «stabil», sagt Lauwiner. Seit Blick ihn vor rund zwei Jahren in seinem Schloss in Burgdorf BE besuchte, habe sich einiges getan. «Ich bin nie am Nichtstun», sagt die Königliche Hoheit. Die Gesamtgrösse seines Imperiums beträgt genau 65659 Quadratmeter, wie er verrät.

Alles begann mit einem Grundstück, das er zum 20. Geburtstag von seinem Vater geschenkt bekam. Um an weitere Grundstücke zu kommen, suchte Lauwiner gezielt nach Land ohne Besitzer – mit Erfolg.

Mittlerweile besitzt der junge Herrscher aber nicht mehr nur Immobilien in der Schweiz. Auch in der Ukraine hat er sich Bauland «unter den Nagel gerissen», eine Expansion nach Indien wird aktuell ausgelotet.

Seine Währung

Wie es sich für ein richtiges Imperium gehört, hat Jonas I. schon 2017 eine eigene Währung eingeführt, den «Empire Vellar». Eine der Münzen ist laut dem Imperator aktuell rund 25 Franken wert. Scheine oder eine Kryptowährung sind nicht in Planung. «Ich will die Leute nicht mit einer Kryptowährung abzocken. Da habe ich keine Lust drauf, denn ich bin ein Ehrenmann», so der Immobiliensammler, der sich auch gerne im Wallis aufhält.

Seine Legion

Nach römischem Vorbild verfügt das «Lauwiner Empire» auch über eine eigene Legion. «Wenn ich schon ein Imperium aufbaue, dann will ich es auch richtig machen. Währung, König und eben auch eine Legion gehören für mich dazu.»

Wie kann man sich die Streitkräfte des Imperiums vorstellen? «Das sind private Sicherheitsleute und Bekannte. Wir machen auf dem Grund und Boden des Imperiums verschiedene Sicherheitsübungen. Wir üben Infiltrationen, stürmen eigene Gebäude, auch der Panzerwagen kommt zum Einsatz.» Eine Haubitze, die er Blick 2022 noch stolz präsentierte, hat er mittlerweile verkauft.

Erobert die Gruppe bald mit Gewalt die Schweiz? «Ich plane keinen Angriff auf das Bundeshaus, keine Sorge. Ich bin gegen Gewalt. Ich mag eher eine gute Diskussion», beschwichtigt Lauwiner. 

Seinen Tagesablauf

Überraschend: Der selbsternannte «König von Burgdorf» ist in Wahrheit ein Hobby-Herrscher. Als Fachkraft für Industrial IT und Automatisierung arbeitet er 100 Prozent für ein Pharmaunternehmen. «Erst nach der täglichen Arbeit geht das Empire los», verrät er. «Dann kümmere ich mich um Papierkram, behandle Briefe der Gemeinden oder erledige Renovations- und Unterhaltsarbeiten.»

Jonas I. «erobert» in der Schweiz Land
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Ein König und sein Imperium:Jonas I. «erobert» in der Schweiz Land

Seine Familie und Freunde

Wie blickt sein Umfeld auf das besondere Lebensprojekt von Lauwiner? «Sie finden es cool, die kennen mich, wie ich bin. Eigentlich bin ich ein ganz normaler Typ, der sich alles von null auf selbst aufgebaut hat.» Sein Imperium will er später einmal an die nächste Generation weitervererben. «Kinder sind auf jeden Fall geplant.»

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