Das «Lauwiner Empire», der Staat «Avalon» oder «Noseland» – das sind nicht etwa Namen aus einer Fantasy-Serie, sondern Reiche in der Schweiz, die von selbst ernannten Herrschern ausgerufen wurden.
Zuletzt sorgte Jonas Lauwiner für Schlagzeilen, als er Blick von seiner Krönung erzählte. Er ist aber nicht der einzige Schweizer mit dem Traum vom eigenen Reich.
«Noseland» ist nudistisch, «Avalon» elitär
In Schöftland AG besitzt Künstler Bruno Schlatter (56) ein 2100-Quadratmeter-Grundstück, das er «Noseland» nennt. Das Königreich ist ein kunstpolitisches Werk. 2017 führte eine kontroverse Inszenierung Schlatters zu einem Polizeieinsatz, als er sein Reich in «Nudeland» verwandelte und eine Anwohnerin sich an den vielen Nackttänzern störte.
Noch weiter geht Unternehmer Daniel Model, der seinen eigenen Staat «Avalon» auf einem Schiff in den vermeintlich ausserstaatlichen Gewässern des Bodensees ausrief. Model drückt damit seine Abneigung gegen eine demokratische Gesellschaft aus. «Avalon» sei elitär, man müsse eine Eintrittsprüfung bestehen, erzählte Model einst dem «Bund». Wie Lauwiner hat auch Model eine eigene Währung: Mit den Avalon-Münzen glaubt er gegen einen möglichen Zusammenbruch des Schweizer Frankens gewappnet zu sein.
Zürcher König wollte nicht für ÖV bezahlen
Auch der mittlerweile verstorbene Zürcher Pjotr Kraska drückte während den Unruhen in den 1980er-Jahren seine Kritik am System aus. Er nannte sich «Seine Majestät König Kraska von Zürich und Bilbao». Er gab die «Offiziellen Hofnachrichten der Krone» heraus und legte sich immer wieder mit den Zürcher Verkehrsbetrieben an, weil er als «König» ohne Ticket fuhr.