Jonas I. «erobert» in der Schweiz Land
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Ein König und sein Imperium:Jonas I. «erobert» in der Schweiz Land

Der Zuger Automatiker Jonas Lauwiner hat ein Wappen, seine eigene Währung und ein Schloss
«Ich bin der König von Burgdorf»

Schon als Kind träumte Jonas Lauwiner davon, ein richtiges Imperium zu besitzen. Anstatt am Computer Strategie-Spiele zu spielen, erobert er Land im echten Leben. Heute hat er ein eigenes Reich.
Publiziert: 14.01.2022 um 00:27 Uhr
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Aktualisiert: 14.01.2022 um 07:57 Uhr
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Jonas Lauwiner (27) hat sich zum König seines eigenen Imperiums gemacht.
Foto: STEFAN BOHRER
Samuel Walder

Eine prunkvolle Krone, ein glänzender Säbel, eine alte Kanone und eine Uniform, die nur ein Staatsmann trägt. So inszeniert sich Jonas Lauwiner (27) aus Zug. Er liebt die absolutistische Zeit und will sich sein eigenes kleines Imperium erschaffen – das Imperium Seiner Königlichen Hoheit, des Königs und Kaisers des Lauwiner Empire, Jonas I. von Lauwiner. So nennt sich der gelernte Automatiker auf seiner eigenen Website.

Ein kleines Stück Land war der Anfang seines Imperiums. Das hatte Lauwiner von seinem Vater zum 20. Geburtstag geschenkt bekommen. «Es war ein unbeschreibliches Gefühl, ein Stück Land zu besitzen», sagt er. Seine Familie habe vor 200 Jahren viel besessen, doch im Laufe der Zeit seien die Grundstücke durch Verkauf und Erbschaften verloren gegangen.

65'000 Quadratmeter Land

«So kam auch die Idee, mehr Land zu ‹erobern›», sagt Lauwiner. Was er damit meint: Er sucht herrenlose Gebäude, Privatstrassen und Wälder – und erwirbt diese für wenig Geld bei den jeweiligen Gemeinden. Heute besitzt er nach eigenen Angaben bereits rund 65'000 Quadratmeter. Seine neuste Eroberung: ein 5800 Quadratmeter grosses Industrieareal in Burgdorf BE.

«Da mich Königreiche faszinieren, benutze ich die Begriffe aus dieser Zeit wie zum Beispiel ‹erobern›», sagt er. Was bei einem König nicht fehlen darf, ist das passende Outfit: «Raiffeisen hat die roten Krawatten, ich habe meine Uniform als Markenzeichen.» Dazu besitzt er einen Degen, eine Kanone und wurde sogar gekrönt. Die Zeremonie in der Nydeggkirche in Bern fand 2019 statt. Als Zeichen für die Nachwelt: «Ich möchte nicht als Geschäftsmann vergessen werden. Ich will als König in Erinnerung bleiben», sagt Seine Hoheit.

«Die ganze Zeremonie musste genau geplant werden. Ich musste ja auch die Kirche mieten», erklärt Lauwiner. Die Personen bei der Krönung seien Bekannte und Schauspieler gewesen. Er betont aber: «Ich bin nun König über meine Ländereien, trotzdem bin ich stolzer Schweizer Bürger, befolge alle Regeln und Gesetze, zahle meine Steuern.»

«Viele Leute glauben, ich sei rechtsradikal»

Doch dabei bleibt es nicht: «Ein richtiges Imperium hat auch eine eigene Währung. Die habe ich auch», sagt er. Den «Empire Vellar» ziert selbstverständlich sein Antlitz, eine Münze hat den Wert von rund 23 Franken. Sogar ein Wappen und einen Familienstammbaum, der weit ins 17. Jahrhundert zurückreicht, zeigt er auf seiner Website. Die Lauwiner Empire Legion soll das Bild vervollständigen. Jedes Königreich habe schliesslich eine Legion.

«Viele Leute glauben, ich sei rechtsradikal. Das liegt an der Kanone, die vor meinem Sitz steht», sagt Lauwiner. Dem sei aber nicht so. «Ich bin ein Schweizer, ich mag die militärische Struktur und Ordnung, aber ich möchte keiner Menschenseele etwas Böses.»

Lauwiner erklärt weiter: «Einige glauben, ich wolle die Schweiz einnehmen oder eine eigene, unabhängige Nation gründen.» Auch das sei falsch. Er finde lediglich Gefallen an dem Gedanken, eine Immobiliendynastie in der Art einer Monarchie aufzubauen, damit er der Nachwelt etwas hinterlassen könne. «Dieses Imperium einmal zu vererben, ist mein grösstes Ziel», sagt der König von Burgdorf.

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