Zwang durch die Hintertür?
Bundesrat plant Nachteile für Impf-Muffel

Der Bundesrat will Geimpfte und andere gegen Corona Immune anders behandeln als den Rest. Ab dem Herbst sollen Einschränkungen nur noch für jene gelten, die sich nicht piksen lassen wollen.
Publiziert: 21.04.2021 um 19:48 Uhr
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Aktualisiert: 07.03.2022 um 14:19 Uhr
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Bei Impfweltmeister Israel ist der Impfpass bereits im Einsatz. Die Immunen sind dank des grünen Scheins im Vorteil.
Foto: AFP
Sermîn Faki, Ladina Triaca

Das birgt Zündstoff: Der Bundesrat will jene, die gegen Corona immun sind, anders behandeln als den Rest. Und zwar gleich zweimal. Erstens sollen jene, die geimpft, negativ getestet oder aber genesen sind, an Konzerte oder andere Veranstaltungen gehen dürfen, die anderen nicht. Und zwar schon dann, wenn 40 bis 50 Prozent der Bevölkerung geimpft sind.

Zweitens will der Bundesrat, sobald alle Impfwilligen gepikst sind, das Corona-Regime beenden. Sollten danach Einschränkungen nötig sein, weil das Virus sich dennoch verbreitet, sollen diese nur für Impf-Muffel gelten. Im Klartext: Wer dann nicht geimpft ist, kann aus dem Kino oder dem Fitnessclub geworfen werden.

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Berset musste sich rechtfertigen

Gesundheitsminister Alain Berset (49) musste sich bereits vor den Medien dafür rechtfertigen. Denn nicht wenige sehen darin einen Impfzwang durch die Hintertür. Er hielt dagegen: Ungerecht wäre es vielmehr, wenn jene, die geimpft sind, aus Rücksicht auf Ungeimpfte auf Freiheiten und Rechte verzichten müssten.

So sieht das auch Regine Sauter (55). Die FDP-Nationalrätin hatte sich im Parlament für die schnelle Einführung eines Impfpasses eingesetzt. «Wir erleben derzeit eine massive Einschränkung unserer Grund- und Freiheitsrechte», sagt sie zu Blick.

«Wer keine Impfung will, muss Konsequenzen tragen»

Impfen ermögliche eine Rückkehr zur Normalität und damit zur Freiheit. «Es kann nicht sein, dass sich alle weiterhin einschränken müssen, nur weil einige sich nicht impfen lassen wollen. Wer sich gegen eine Impfung entscheidet, muss auch bereit sein, die Konsequenzen zu tragen», findet die Zürcherin.

Mit den Vorschlägen des Bundesrats einverstanden ist auch die Nationale Ethikkommission, wie Vizepräsident Markus Zimmermann sagt. Allerdings dürfe es in Phase 3 nur dann Einschränkungen für Ungeimpfte geben, «wenn sich Engpässe in den Spitälern abzeichnen – andernfalls nicht».

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