Junge wollen feiern, aber nicht impfen
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Exklusive BLICK-Umfrage zeigt:Junge wollen feiern, aber nicht impfen

Exklusive BLICK-Umfrage – Teil 3
Junge wollen feiern, aber nicht impfen

Wir sollen uns gedulden. Der Bundesrat lässt offen, wann ein Öffnungsschritt erfolgt. Weiter sind die Clubs zu, die Pizza gibts nur vom Kurier und auch ins Fitnesscenter kann man nicht. Dabei wollen die Jungen wieder Spass – piksen lassen sie sich dafür aber kaum.
Publiziert: 13.03.2021 um 01:11 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2021 um 20:28 Uhr
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Sich gegen Corona impfen lassen, das wollen Junge weniger (Symbolbild), aber ...
Foto: imago images/Sven Simon
Pascal Tischhauser

Wir sehnen uns danach, wieder auszugehen, abzutanzen und mit Freunden zu feiern. Wir wollen zurück ins Fitnesscenter, zum Feierabendbier in die Gartenbeiz und auswärts essen gehen.

Ganz besonders leidet die junge Generation unter dem Lockdown. Umso erstaunlicher, dass just bei ihnen die Impfbereitschaft am geringsten ist: Bloss 28 Prozent der 18- bis 34-Jährigen sind fest entschlossen, sich den Piks verpassen zu lassen. 20 Prozent tendieren noch dazu. Das zeigt die grosse Corona-Umfrage von BLICK, die in den ersten acht Märztagen vom Meinungsforschungsinstitut Link bei 1172 Personen durchgeführt wurde.

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Diejenigen, die die Normalität am meisten zurücksehnen, sind am wenigsten impfbereit. Dabei ist unbestritten: Die Impfung ist der Königsweg zurück zur Normalität. Besser sieht es bei den Älteren aus. Ein Drittel der 35- bis 50-Jährigen und fast die Hälfte der noch älteren Befragten wollen sich sicher piksen lassen. Die exklusive Befragung zeigt auch: Von der Generation Ü50 sind schon zwölf Prozent geimpft. Wobei in dieser Gruppe natürlich vor allem die Hochbetagten und Menschen mit Vorerkrankungen eine Impfung erhielten.

Sabine Frenzel (40), Leiterin Sozialforschung bei Link, sagt dazu: «Junge Menschen wissen, dass sie ein kleineres Risiko tragen, einen schwereren Verlauf zu haben. Ältere Leute hingegen wollen sich schon aus Selbstschutz impfen lassen. Das dürfte die geringere Impfbereitschaft der Jungen erklären.»

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Unsicherheit in der Romandie

Nimmt man die gesamte erwachsene Bevölkerung, wollen sich 56 Prozent sich «sicher» oder «eher» impfen lassen. Doch neben dem Generationengraben zeichnet sich aber auch ein Landesteilgraben ab. Der Wille, sich bestimmt stechen zu lassen, ist in der Westschweiz mit einem Anteil von 23 Prozent geringer als im Tessin mit 41 und als in der Deutschschweiz mit 43 Prozent. Vor allem die Unsicherheit darüber, ob man sich piksen lassen soll oder nicht, ist bei den Romands gross.

Grundsätzlich ist die Bevölkerung mit dem Impfregime aber zufrieden. Weder stört es sie, dass zuerst die Hochbetagten drankommen statt die arbeitende Bevölkerung noch findet sie, dass es einen Impfzwang für Pflegepersonal geben soll.

Junge testen fleissiger

Die eingeschränkte Impfbereitschaft in der französischsprachigen Schweiz dürfte die beiden Romands Guy Parmelin (61) und Alain Berset (48) kaum freuen. Bundespräsident Parmelin und Gesundheitsminister Berset mussten am Freitag vor den Medien verkünden, dass es in gut einer Woche schwierig werden dürfte, schon den nächsten Öffnungsschritt zu tun. «Die Zahlen sind nicht sehr gut», sagte SP-Magistrat Berset. Der Bundesrat mahnt deshalb, weiterhin die Abstandsregeln zu beachten, eine Schutzmaske zu tragen und die Hände regelmässig gründlich zu waschen.

Helfen soll auch die Testoffensive des Bundes, die am Montag startet. Damit sollen die Ansteckungsketten unterbrochen und erhöhte Infektionszahlen trotz der dominanten Virusmutanten möglichst verhindert werden.

Anders als beim Impfen gehen die Jungen beim Testen voran. 45 Prozent der 18- bis 34-Jährigen haben sich bereits auf Corona testen lassen. Bei den 35- bis 50-Jährigen sind es noch 40 Prozent. Bei den Älteren haben aber lediglich 30 Prozent einen Test machen lassen.

Frenzel erklärt, bei Betagten, die teilweise seit Monaten ihr Haus kaum mehr verlassen, mache ein Test ja weniger Sinn. Es liege hingegen nahe, «dass die mobilen Jungen wissen wollen, ob sie coronapositiv sind oder nicht. Schliesslich versuchen sie, niemanden anzustecken».

Zweifel an Normalisierung

Mit den Tests soll die Zeit überbrückt werden, bis im Mai oder Juni genügend Impfstoff für alle vorhanden ist. Die Impfchefin des Bundes, Nora Kronig (40), zeigte sich vor wenigen Tagen im BLICK-Interview optimistisch, dass wir dann schon bald wieder in der Beiz ein Bier trinken können.

So optimistisch ist die Bevölkerung nicht. Zwar ist die Hoffnung gross, dass sich die Lage bald wieder entspannt, doch die Hälfte der Befragten zweifelt gar daran, dass es im Herbst wieder so etwas wie ein normales Leben geben wird.

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