Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) machte in der Corona-Pandemie keine besonders gute Figur. So kann man einen Bericht der Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Nationalrats zusammenfassen, der untersucht hat, wie das Amt während der Covid-Krise mit wissenschaftlichen Erkenntnissen umgegangen ist.
Ein Kritikpunkt ist beispielsweise, dass das BAG Entscheide und Empfehlungen zu wenig wissenschaftlich begründet habe. Man könne nicht ausschliessen, dass der Bund dem Maskentragen anfänglich auch deshalb so kritisch gegenüberstand, weil schlichtweg nicht genügend Masken zur Verfügung standen. Das sei zwar verständlich, doch deshalb auf eine Maskenempfehlung zu verzichten, ist aus Sicht der GPK falsch. Sinnvoller wäre es aus ihrer Sicht gewesen, transparent zu kommunizieren.
Der Bericht der GPK stützt sich auf eine Evaluation der Parlamentarischen Verwaltungskontrolle, die im Auftrag der GPK Untersuchungen durchführt. Sie wiederum hat für einen Teil der Untersuchung drei Kommunikationswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler engagiert.
Es gab keine Strategie
Die Geschäftsprüfer des Nationalrats kritisieren auch, dass das BAG sein wissenschaftliches Netzwerk «zu spät und ohne echte Strategie» aufgebaut habe. Der Austausch mit der Wissenschaft sei in den ersten Wochen der Pandemie von Unklarheiten und Misstrauen geprägt gewesen. Später habe sich das dann eingespielt.
Die Kommission empfiehlt, dass das BAG klarer regelt, wie es künftig in einem Krisenfall mit wissenschaftlichen Erkenntnissen umgehen will. Der Bundesrat muss aus Sicht der GPK ausserdem auch klarer regeln, wofür genau in Krisenzeiten externe Berater eingesetzt werden.
Die Arbeit der wissenschaftlichen Covid-Taskforce beurteilt die GPK derweil als grundsätzlich gut. Bei der Zusammenarbeit mit dem Bund aber harzte es aus Sicht der Kommission.
Insgesamt hat die Kommission acht Empfehlungen zuhanden der Behörden verabschiedet. Der Bundesrat hat nun bis im Oktober Zeit, Stellung dazu zu beziehen.