Ab Juli ist Schluss
Meldepflicht für Corona-Impfung fällt weg

Der Bund weiss über jeden Corona-Piks Bescheid. Damit ist nun Schluss. Ab Juli entfällt nämlich die Meldepflicht für Covid-19-Impfungen an das Bundesamt für Gesundheit. Der Bund setzt auf andere Mittel, um die Corona-Lage im Blick zu halten.
Publiziert: 29.06.2023 um 09:41 Uhr
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Aktualisiert: 29.06.2023 um 09:46 Uhr
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Die Corona-Impfungen mussten dem Bundesamt für Gesundheit bisher gemeldet werden.
Foto: keystone-sda.ch
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Ruedi StuderBundeshaus-Redaktor

Der Bund weiss über jeden Corona-Piks Bescheid: 6'123'674 Personen haben sich hierzulande mindestens einmal gegen Corona impfen lassen. Davon haben sich 67'679 Leute in den letzten sechs Monaten einen Stich geholt. Die Impfquote liegt derzeit bei knapp 70 Prozent der Bevölkerung. Das sind die neusten Zahlen auf dem Covid-Dashboard des Bundes, was die Impfungen betrifft.

Seit Beginn der Impfkampagne im Dezember 2020 informiert das Bundesamt für Gesundheit (BAG) regelmässig über den Impffortschritt. Auch darüber, wie viel in welchen Altersgruppen geimpft wurde. Oder wie hoch die Impfquote in den verschiedenen Kantonen ausfällt – so steht Basel-Stadt mit gut 75 Prozent an der Spitze, Appenzell Innerrhoden mit rund 57 Prozent am Schluss.

Impf-Meldepflicht wird aufgehoben

Doch bald ist es vorbei mit dem Piks-Wissen. Die Zahlen zu den Covid-Impfungen werden ab Juli nicht mehr aktualisiert, wie BAG-Sprecher Daniel Dauwalder gegenüber Blick bestätigt. «Auf Ende Juni 2023 wird auf die Meldepflicht für Covid-19-Impfungen verzichtet», sagt er.

Eine solche Meldepflicht wurde in der Pandemie mit dem Ziel eingeführt, «möglichst aktuelle Daten zum Fortschritt bei der Immunisierung durch die Impfung in der Schweiz zu haben, was für die Einschätzung weiterer Massnahmen dienlich war».

Das sei nun aber nicht mehr nötig, so Dauwalder. Denn mittlerweile gebe es in der Schweiz eine hohe Immunität durch die Impfung, durch eine Infektion oder beides. Zudem bestehe inzwischen auch keine pandemische Notlage mehr.

Covid selbst bleibt meldepflichtig

In den Corona-Blindflug gerät die Schweiz deswegen aber nicht. «Um das Infektionsgeschehen beurteilen zu können, setzt der Bund auf verschiedene Systeme, nicht allein auf die Meldepflicht für Covid-19-Impfungen», betont Dauwalder.

Tatsächlich ist etwa das Abwassermonitoring ein wichtiges Überwachungsinstrument, um die Entwicklung der Corona-Situation weiterhin abzuschätzen. Auch das Sequenzierungsprogramm und die Sentinella-Systeme im hausärztlichen Bereich sowie in den Spitälern liefern weiter Informationen.

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«Covid bleibt eine meldepflichtige Krankheit.»
BAG-Sprecher Daniel Dauwalder
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«Covid bleibt zudem eine meldepflichtige Krankheit», so Dauwalder. Diese werde fortan analog überwacht – wie bei anderen respiratorischen Krankheiten wie der Grippe. «Der Bund behält somit ein gutes Bild über die Entwicklung der epidemiologischen Lage, auch wenn auf die Meldepflicht für Covid-19-Impfungen verzichtet wird.»

Neues Infoportal für meldepflichtige Krankheiten

Was das Covid-Dashboard betrifft, wird dieses künftig durch ein neues Epi-Infoportal abgelöst, in welches Informationen zu sämtlichen meldepflichtigen Krankheiten fliessen sollen. «Dieses startet im Herbst mit den Daten zu Covid-19 sowie zu Grippe-Infektionen», sagt Dauwalder.

Im Oktober sollen Daten zum RS-Virus dazukommen und danach wird das Portal laufend mit weiteren Krankheiten ergänzt. «Im Frühling zum Beispiel auch zu Erkrankungen durch Zecken», so der BAG-Sprecher. «Um möglichst gute Informationen über die Ausbreitung ansteckender Krankheiten zu erhalten, wird ausserdem das Abwassermonitoring erweitert.»

Auch wenn die Impf-Meldepflicht entfällt, macht Dauwalder klar: «Impfen ist für besonders gefährdete Personen weiterhin wichtig.» Für den Herbst erwartet der Bund denn auch wieder 1 bis 1,5 Millionen Corona-Impfungen.

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