Die Pro-Palästina-Demo vom Samstag wird vom Dachverband Schweiz-Palästina organisiert, der sich laut eigenen Angaben aus rund 80 Netzwerken und Organisationen aus der ganzen Schweiz zusammensetzt. Darunter ist die Schweizerische Friedensbewegung, aber auch die antiisraelische Organisation BDS Schweiz.
Prominente Vertreter der Pro-Palästinenser hingegen bleiben der von der Polizei bewilligten Grossdemonstration bewusst fern. Darunter auch alt Nationalrat Geri Müller (63), ehemaliger Stadtammann von Baden AG und Präsident der Gesellschaft Schweiz-Palästina.
Heikler Punkt im Forderungskatalog
Gegenüber der «Basler Zeitung» erklärt er, warum: Ein Punkt des Forderungskatalogs der Organisatoren sei die Freilassung alle Palästinenser in israelischen Gefängnissen. «Wir können nicht darauf bestehen, dass das humanitäre Völkerrecht einzuhalten ist und gleichzeitig Geiselnahmen als Kompensation für die palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen akzeptieren», so Müller.
Man habe den Punkt anpassen und nur die Freilassung aller Gefangenen ohne Anklage und Urteil fordern wollen. Da die Veranstalter «dies nicht mehr ändern konnten», so Müller, sei die Gesellschaft Schweiz-Palästina nicht im Organisationskomitee.
Müller hatte vor zwölf Jahren für Schlagzeilen gesorgt, als er hochrangige Hamas-Vertreter im Bundeshaus empfangen hatte, von denen unlängst einer bei einem israelischen Angriff getötet wurde.
Dieses Treffen verteidigt Müller gegenüber Blick: Die drei Besucher hätten ein Problem mit einer Medikamentenlieferung besprechen wollen. Die Schweiz sei bekannt dafür, dass sie immer mit beiden Seiten rede.