So verteidigt Donald Trump seine Zoll-Politik
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In Rede zur Lage der Nation:So verteidigt Donald Trump seine Zoll-Politik

Zölle auf Schweizer Käse drohen
Knüpft sich Trump den Gruyère vor?

US-Präsident Donald Trump kündigt für April Agrarzölle an. Unklar ist, ob auch Schweizer Käse davon betroffen ist.
Publiziert: 09.03.2025 um 17:17 Uhr
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Aktualisiert: 09.03.2025 um 17:44 Uhr
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Der US-Bundesstaat Wisconsin ist für seine Käseproduktion bekannt. Donald Trump hat auch hier viele Anhänger.
Foto: imago/UPI Photo

Auf einen Blick

  • Trump kündigt Agrarzölle für den 2. April an
  • Völlig unklar, was das für die Schweiz bedeutet
  • Die USA sind für Schweizer Käse nach der EU das wichtigste Exportziel
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Die Zickzack-Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump (78) verunsichert die Schweiz. Nicht nur die Pharmabranche könnte von Strafzöllen betroffen sein, sondern auch Schweizer Käse. Trump hat angekündigt, vom 2. April an Zölle auf alle Agrarimporte zu erheben. «An die grossartigen Landwirte der Vereinigten Staaten: Macht euch bereit, eine Menge landwirtschaftlicher Produkte zu produzieren, die innerhalb der Vereinigten Staaten verkauft werden sollen», schrieb er auf seinem Onlinesprachrohr Truth Social. «Ab dem 2. April werden Zölle auf externe Produkte erhoben. Viel Spass!»

Ob es dazu auch wirklich kommt, ist unklar – seine Drohungen gegen Kanada und Mexiko hat Trump inzwischen kassiert; die Schweiz scheint er bislang nicht auf dem Radar zu haben.

«Auswirkungen im spekulativen Bereich»

Trotzdem ist die Schweizer Käseproduktion nervös: In besseren amerikanischen Geschäften gibt es nicht nur den für Schweizer Gaumen gewöhnungsbedürftigen Cheddar zu kaufen, sondern auch feinen Emmentaler und Gruyère. Laut dem Portal «Agrarforschung Schweiz» sind die USA «das wichtigste Exportziel für Käse ausserhalb der EU und der Markt mit dem grössten Exportpotenzial». 

Bundesrat Guy Parmelin (65) weiss jedoch nicht, was Trumps Ankündigung für die Schweiz bedeutet. Sprecher Urs Wiedmer zu SonntagsBlick: «Auswirkungen auf die Schweiz und andere Handelspartner liegen im spekulativen Bereich. Deshalb ist es wichtig, dass wir Ruhe bewahren und die Fakten genau klären.» In den nächsten Wochen wird Seco-Staatssekretärin Helene Budliger Artieda (60) nach Washington fliegen, um Kontakte zur Trump-Administration zu knüpfen, wie sie zu CH Media sagte. Laut Wiedmer versucht die Schweiz, der US-Administration klarzumachen, dass die Schweizer Privatwirtschaft ein wichtiger Investor für die US-Industrie ist: «Im Bereich Forschung und Entwicklung sind wir die Nummer 1 bei den ausländischen Investoren.» Ob dieses Argument bei Trump zieht und Schweizer Käse verschont bleibt? Ausgang ungewiss.

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