Millionen flüchten vor der Gewalt von Putins Armee aus der Ukraine, hauptsächlich Frauen und Kinder. Der Westen reagiert erschüttert auf schlimme Bilder und Berichte aus dem Kriegsgebiet. Überall, vor allem natürlich in Europa, ist die Solidarität gross: Die Grenzen sind offen, die Kosten für Transporte werden übernommen, Tausende Freiwillige stehen bereit.
Ukrainerinnen in der Schweiz geniessen sozusagen den Schutzstatus S plus. Das heisst: Sprache lernen, arbeiten, reisen – alles steht ihnen frei. Sofort. Und das ist wunderbar so.
Nur: Wie erklärt man Menschen aus Syrien, Afghanistan und Libyen, dass dies für sie nicht gilt? Sie haben ihr Leben bei der Überquerung des Mittelmeers riskiert, sie standen vor geschlossenen Grenzen, sie mussten sich an bewaffneten Wachen vorbeischmuggeln. Um, wenn sie es in die Schweiz schafften, zu einer mehr als prekären Existenz gezwungen zu sein.
Wie sagt man diesen Menschen, dass die Politiker dieses Landes mehr Geldmittel für geflüchtete Ukrainer fordern, aber eben nur für die?
Am besten sagt man es gar nicht. Am besten liesse man Taten sprechen und gäbe allen Flüchtlingen die gleichen Chancen: ein faires Asylrecht für jeden und jede.