Wenn das mal nicht nach hinten losgeht: SP-Urgestein Peter Bodenmann (72) hat sich auf eine riskante Wette eingelassen. Der Stein des Anstosses ist die Firma Energie Brig-Aletsch-Goms, kurz EnBAG. Sie versorgt zwölf Walliser Gemeinden mit Strom.
Der ehemalige SP-Präsident wettert mit markigen Worten gegen die Gesellschaft, unter anderem wegen der hohen Strompreise und falscher Einkaufspolitik. Die Firma habe keine Perspektive für das neue Zeitalter, schreibt er in einer Kolumne im «Walliser Bote». «Persönlich gehe ich davon aus, dass in sechs Jahren die EnBAG ein Fall für eine Nachlassstundung sein wird.»
Bodenmann scheint sich seiner Sache sicher zu sein: Er habe dem Verwaltungsratspräsidenten angeboten, 100'000 Franken auf seine Prognose zu wetten. Doch dieser liess sich nicht darauf ein.
«Pubertäres Imponiergehabe»
Jetzt hat ein anderer eingeschlagen, schreibt der «Walliser Bote». Der Briger Stadtpräsident Mathias Bellwald geht die Wette ein – als Privatperson, wie er sagt. Denn Bellwald ist selbst Vizepräsident des Energieunternehmens. Er habe vollstes Vertrauen in die Firma. Natürlich seien in der Vergangenheit Fehler gemacht worden, doch man habe den Kurs korrigiert.
Die Wette sei wohl legal, sagt Rechtsprofessor Peter V. Kunz, gegenüber der Zeitung. Bellwald spreche sich für das Unternehmen aus. Doch ob die beiden es auch wirklich ernst meinen, ist unsicher. «Die ganze Geschichte gemahnt mich eher etwas an pubertäres Imponiergehabe.» Dazu kommt: Rechtlich eingefordert werden kann das Geld nicht – Wettschulden sind schliesslich Ehrenschulden.