Weil sich viele Politiker erkältet haben
Ständerat-Gfrörlis drehen Heizung wieder auf 22 Grad

Die Bevölkerung wird zum Energiesparen angehalten. Im Bundeshaus hingegen sind die Heizungen aufgedreht worden. Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller hat wieder gemütliche 22 Grad Raumtemperatur angeordnet.
Publiziert: 10.03.2023 um 13:11 Uhr
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Aktualisiert: 10.03.2023 um 13:47 Uhr
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Mit wärmendem Schal: Carlo Sommaruga (SP) mit Ratskollege Beat Rieder (VS) Angang Woche im Ständerat.
Foto: KEYSTONE

Bundesrätin Simonetta Sommaruga (62) wollte mit gutem Beispiel vorangehen. Als sich die Schweiz vor einem Energiemangel fürchtete, ordnete die Bundesrätin an, in der öffentlichen Verwaltung den Heizkörper herunterzudrehen. Maximal 20 Grad Celsius war die Order. Auch das Parlament zog mit. Besonders in der Wintersession froren viele Parlamentarierinnen und Parlamentarier.

Jetzt hat die Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller (64) genug gefröstelt: Sie hat angeordnet, die Temperatur wieder zu erhöhen, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Wegen der Zugluft seien viele Mitarbeiter und Ratsmitglieder erkrankt. Häberli-Koller hat als Ständeratspräsidentin das Hausrecht in der kleinen Kammer und ist damit Alleinherrscherin über Heizung und Thermostat.

Neu ist es im Ständerat wieder wohlige 22 Grad warm.

Bevölkerung soll sparen

Pikant: Die Schweizer Bevölkerung soll derweil weiterhin Energie sparen. «Die Energieversorgungssituation in der Schweiz und Europa bleibt weiterhin angespannt und dürfte im Winter 2023/24 noch herausfordernder werden als im laufenden Winter», erklärte das Bundesamt für Energie kürzlich in einer Mitteilung. Der Bundesrat will darum Energiesparkampagne weiterführen und beantragt einen Nachtragskredit von 7 Millionen Franken.

Im Nationalratsaal bleibt wird übrigens weiterhin weniger geheizt – faktisch ist es dort aber wärmer, weil viel mehr Leute im Saal sind. Böse Zungen behaupten, dass dort zudem sowieso mehr heisse Luft produziert werde als in der «chambre de reflexion».

Wir sind alle Stromspar-Muffel

Doch auch die Schweizerinnen und Schweizer mögen es gerne gemütlich. Das vom Bundesrat angepeilte Strom-Sparziel verfehlt das Land auch im Februar deutlich. Zehn Prozent sollten es in den Wintermonaten von Oktober bis März sein. Doch letzten Monat war es mit geschätzt 5,3 Prozent nur gut die Hälfte, wie die neusten Zahlen des Energie-Dashboards des Bundes zeigen.

Beim Gassparen sind wir übrigens besser: Knapp 4000 Gigawattstunden sollte die Schweiz in den Wintermonaten bis Ende März einsparen – also 15 Prozent des Gasverbrauchs. Schon Ende Januar war das Sparziel erreicht. Und im verhältnismässig warmen Februar wurde das Polster nochmals ausgebaut. Mit 5116 eingesparten Gigawattstunden ist das Sparziel schon zu 128 Prozent erfüllt. (bro)

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