Die Mieten steigen, die Krankenkassen steigen um fast neun Prozent, die Stromrechnung ist um einen Viertel höher: Das Leben in der Schweiz wird immer teurer. Die Löhne kommen da nicht mehr mit. Resultat: Auch im Mittelstand muss der Gürtel enger geschnallt werden. Blick hat zusammengetragen, wo am effizientesten gespart werden kann – von A wie Abfall bis Z wie Zahnarzt.
A
Abfall: Die Schweizer gehören zu den Spitzenreitern beim Verursachen von Abfall. Rund 700 Kilo wird pro Person an Siedlungsabfall (Haushalt und kleine Unternehmen) produziert. Das kostet! Tipps zum Sparen gibt es bei Swiss Recycling, dem Dachverband der Schweizer Recycling-Organisationen: «Mit Trennen, Sammeln und Zurückbringen von Wertstoffen können Kehrichtsackgebühren gespart werden.» Zusätzlicher Spar-Tipp: Wer regelmässig kleinere Chargen an Wertstoffen zur Sammelstelle bringt, kann das zu Fuss oder mit dem Velo – anstatt mit dem Auto – machen.
Auto: Jährlich kostet ein Durchschnitts-Auto laut TCS bei einer Laufleistung von 15'000 Kilometern etwa 10'000 Franken. Unterhalt, Parkplatz, Steuern: Wer sein Privatauto nur wenig nutzt und die meiste Zeit einfach bei sich Zuhause herumstehen hat, kann mit Car-Sharing Fixkosten sparen. So entfallen beispielsweise die Parkplatzgebühren daheim, da das Fahrzeug meistens wieder an einen vom Sharing-Anbieter markierten Standort zurückgebracht wird. Für Gelegenheitsfahrer bestimmt lohnenswert.
B
Bildung: Bildung zahlt sich aus, am Ende auch im Portemonnaie. Und es gibt viele vergünstigte oder kostenlose Angebote, erklärt Antje Sonntag, Leiterin Sozial- und Schuldenberatung von Caritas Luzern: «Regionale Zentren unterstützen kostenlos dabei, die richtige Berufs- oder Schulwahl für die aktuelle Lebenssituation zu treffen.» Und: «Einige Kantone vergeben Bildungsgutscheine für Grundkompetenzen wie Lesen, Rechnen und Schreiben im Wert von bis zu 500 Franken.»
Budget-Tracking-Apps: Wer seine Ausgaben minutiös aufschreibt, kann Einsparmöglichkeiten ausfindig machen. Eine gute Budget-App steht auf budgetberatung.ch gratis zum Download bereit. Jürgen Heim (36), Autor des Reise- und Finanzblogs rapunzel-will-raus.ch, testete mit seiner Frau und Mitautorin kostenpflichtige Apps, die mehrere Personen gleichzeitig verwenden können. «MoneyControl» für iOs-Geräte schneidet gut ab, weil den Usern neben der App unter anderem eine Webseite zur Verfügung steht. «1Money» für Android-Geräte überzeugt das Blogger-Paar am meisten. Heim: «Die App bietet eine gute Anzahl Funktionen an, ohne, dass es unübersichtlich wird.»
Bussen: Die meisten Ordnungsbussen werden wegen kleinen Tempoübertretungen oder Parkdelikten verhängt – und lassen sich vermeiden: Das Auto korrekt im Parkfeld parkieren – schon wenn die Räder auf den Parkfeldlinien stehen, kann es eine Busse geben. Parkgebühren per App bezahlen, die rechtzeitig erinnert, wenn die Parkzeit abläuft. Tempomat oder Tempolimiter helfen, die Geschwindigkeit immer einzuhalten. Und Bussen immer sofort begleichen, das vermeidet teure Mahnungen.
C
Computer richtig nutzen: Ob der nächste Kauf oder die nächste Reise über das Computer- oder mobile Betriebssystem getätigt wird, kann einen Unterschied auf den Preis ausmachen. Bei der Buchungsplattform Booking.com beispielsweise gibt es Unterkünfte mit Preisen, die nur für Nutzerinnen von Mobilgeräten gelten. Dort gibt es oft um die 10 Prozent Rabatt. Vergleichen lohnt sich, rät Lucien Jucker, Leiter Datenschutz & Digitalisierung von der Stiftung für Konsumentenschutz.
D
Defektes reparieren: Anstatt einen defekten Gegenstand zu ersetzen, lohnt es sich, ihn in ein Repair Café zu bringen. Das sind schweizweit angebotene Veranstaltungen, bei denen man allein oder mithilfe von Fachleuten Dinge reparieren kann. Manchmal bestehen Repair Cafés auch aus einer fixen Werkstatt, in der Fachpersonen elektronischen und anderen Geräten zu einem zweiten Leben verhelfen. Michael Beckmann (61) vom Repair Café Bern: «Häufig müssen wir bloss ein Ersatzteil im Wert von wenigen Franken auswechseln, um einen Mixer im Wert von mehreren Hundert Franken wieder zum Laufen zu bringen.»
E
Einkauf: Kleine Haushalte kaufen besser öfter, dafür kleinere Mengen an Essen ein. Das hilft, Foodwaste zu vermeiden. Wocheneinkäufe online tätigen, damit spart man bei den Benzinkosten. Auch lohnt es sich, Aktionen im Auge zu behalten mittels Lebensmittelprospekten (Stopp-Werbung-Aufkleger entfernen) oder digital via Apps von Grossverteilern. Rabattjägerinnen und -jäger profitieren auch, wenn sie rund eine Stunde vor Ladenschluss ihre Einkäufe tätigen. Dies, weil spätestens dann leicht Verderbliches heruntergesetzt wird. Einige Läden verkaufen verbilligt Backwaren vom Vortag zum Tiefstpreis – zumeist ist die Qualität noch gut.
Elektroauto: Ladetimer des Autos nutzen: Auch wenn das E-Auto schon am Nachmittag eingesteckt wird, zieht die Batterie dann erst Strom, wenn der Niedertarif des Stromanbieters gilt. Möglichst viel Zuhause laden – wer unterwegs an die DC-Schnellladesäule mit Ladeleistungen über 50 kW geht, zahlt dort ein Vielfaches des normalen Stromtarifs. Parkierzeiten z.B. beim Einkauf nutzen und das Auto währenddessen an Ladesäulen mit tiefer Ladeleistung aber günstigerem Strom einstöpseln.
F
Familienzulagen: Familienzulagen sollen die Kosten, die durch Kinder entstehen, teilweise ausgleichen. Sie betragen mindestens 200 Franken pro Monat, für Kinder in Ausbildung sogar 250 Franken. Diese Zulagen werden aber nicht automatisch gezahlt, sondern müssen beantragt werden: Angestellte tun das bei ihrem Arbeitgeber, Selbständige wenden sich an die Familienausgleichskasse. Wer nicht arbeitet und ein steuerbares Einkommen unter 42'300 Franken hat, stellt seinen Antrag bei der kantonalen AHV-Ausgleichskasse.
Freeware: Computersoftware ist teuer. Für den privaten oder KMU-Büroalltag kann man auf «Freeware» ausweichen, also Gratis-Software. Als Alternative zu Microsoft Office bieten sich etwa die kostenlosen Programme LibreOffice oder OpenOffice an. Bilder lassen sich statt mit Adobe Photoshop gratis mit Gimp bearbeiten. Gratis Video-Editing? Openshot oder Handbrake machen es möglich.
G
Gesundheit: Trotz Krankenkassenprämien zahlen die Schweizerinnen und Schweizer weitere Gesundheitskosten aus der eigenen Tasche. Zum Beispiel in der Apotheke: Die Hustentabletten, die Kopfwehtablette zahlen wir in der Regel selbst. Und selbst wenn der Arzt ein Medikament verschreibt, gibt es einen Selbstbehalt. Diese Kosten kann man senken, wenn man konsequent auf Generika setzt. Für Generika beträgt der Selbstbehalt zehn Prozent, für Originalmedikamente bald 40 Prozent. Es hilft, in der Apotheke konkret nach einem Generikum zu fragen.
H
Handy-Abo: Wer vergleicht, bekommt beim Handyabo viel Leistung für wenig Geld. So bietet etwa Yallo am Black Friday regelmässig sein Black-Abo mit Schweiz all inclusive (unlimitiert Telefonieren und Internet) sowie Roaming in EU und Nordamerika für ca. 25 Franken an. Schweiz unbeschränkt gibts etwa bei Salt Tochter GoMo für 12.95 Fr. pro Monat. Und wer nur eine langsames Daten-Flatrate braucht, schnappt das 4-Franken-Abo bei Digitalrepublic (das sich auch herrvorragend als Kinder-Abo eignet).
I
Investieren: Auch wer ein bisschen Geld auf der Seite hat, kann sparen. Denn leider bieten Banken auf Sparkonten immer noch sehr wenig Zinsen. Investieren lohnt sich mehr! Dabei sollte man mit Profis eine individuelle und auf die persönliche Risikobereitschaft angepasste Anlagestrategie entwickeln. Dazu Andreas Lichtensteiger (VermögensPartner AG): «Vorsichtige Anleger haben heute wieder die Möglichkeit, einen gewissen Zins mit Geldmarktanlagen wie Festgeldern oder den früher beliebten Kassenobligationen zu erwirtschaften.» Gelder mit Anlagehorizont über zehn Jahren dürfen auch in Aktien investiert werden. Dafür sind ETF oder Indexfonds eine kostengünstige und einfache Möglichkeit.
J
Jahresabos: Fitness-Abos gehen ins Geld, doch es gibt ein kostenloses Ganzkörpertraining unter freiem Himmel: Vitaparcours. Wer dabei an altmodisches Training denkt, täuscht sich. Barbara Baumann, Leiterin der Zurich vitaparcours der Schweizerischen Gesundheitsstiftung sagt: «Die Übungen kann man sich mit einer App zu Trainingsplänen mit verschiedenen Schwerpunkten zusammenstellen. Alles kostenlos». Somit liegen Einsparungen von mindestens 500 Fr. jährlich für das Fitnessabo plus 100–120 Franken für die personalisierte Erstellung eines Trainingsplans bei einem Trainer drin.
K
Kinderspielzeug: Spielwaren sind oft nur kurze Zeit interessant für die Kleinen und türmen sich anschliessend im Regal. Antje Sonntag, Leiterin Sozial- und Schuldenberatung von Caritas Luzern, rät: «Eine Ausleihe in der lokalen Ludothek ist nicht nur für die Kinder spannend, sondern schont auch das Portemonnaie und spart Platz.»
Kleider: Kleider machen Leute. Sie machen die Leute aber auch ärmer. Denn Kleider sind teuer. Antje Sonntag von Caritas Luzern rät darum: «Secondhandläden, Kleiderbörsen oder Online-Plattformen bieten eine gute Gelegenheit, kostengünstig passende Kleider zu kaufen.»
Krankenkasse: Wählt man Krankenkasse und Versicherungsmodell schlau, kann man sparen. Besonders für Familien schenkt das ein. Zudem sollte man dringend seine Zusatzversicherungen überprüfen: Manche sind nämlich überflüssig. Zum Beispiel die beliebte «Spital allgemeine Abteilung». Damit sind Spitalkosten ausserhalb des Wohnkantons versichert. Nur: Muss das wirklich sein? Besteht die medizinische Notwendigkeit, in ein Spital ausserhalb des eigenen Kantons zu gehen, zahlt die Grundversicherung nämlich. Wer auf die Zusatzversicherung verzichtet, spart pro Monat zwischen drei und 20 Franken.
L
Lebensmittel: Hier lässt sich viel sparen, wissen Muriel Widmer und Joel Adank. Die beiden haben das Buch «Kochen unter 5 Fr.» geschrieben. Sie sagen: «Selber machen statt kaufen kommt günstiger.» Dazu: Kurz vor Ladenschluss kaufen, generell weniger Fleisch und Milchprodukte kaufen und Foodwaste vermeiden. Annekathrin Jezler von Foodwaste Schweiz ergänzt: «2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel werfen Schweizerinnen und Schweizer jedes Jahr in den Müll.» Rund 620 Franken pro Person lande pro Jahr im Abfalleimer. Dabei könnte hier so einfach Geld gespart werden: «Vor allem Gemüse, Früchte und Brot landen oft im Eimer. Dicht gefolgt vom teuren Fleisch.» Der Tipp der Expertin: «Nicht hungrig einkaufen, sich nicht nur auf das Haltbarkeitsdatum verlassen und Lebensmittel immer richtig lagern.»
M
Möbel gebraucht kaufen: Auch bei den Möbeln lässt sich viel Geld sparen, wie Antj Sonntag von Caritas rät: «Möbel können grosse Investitionen bedeuten. In Brockenhäusern oder online finden sich oft qualitativ hochstehende Möbel zu günstigen Preisen. Das lohnt sich, denn gerade auch bei Möbeln gilt: Wer billig kauft, kauft zweimal.»
N
Nebenkosten: Wohnen gehört zu den teuersten Ausgabe-Posten. Rahel Gsponer vom Mieterinnen- & Mieterverband rät: «Ein bewusster Umgang mit Wasser, Strom und Heizung können die Kosten tief gehalten werden.» Konkret: Fenster im Winter nicht kippen und eine Raumtemperatur von 20 Grad einhalten. Ein weiterer Tipp: «Kühlschränke sind oft zu kalt eingestellt.»
O
Öffentlicher Verkehr: Mit dem öffentlichen Verkehr lässt sich Geld sparen. Einerseits sind Zug, Bus und Tram oft günstiger als der Besitz eines Autos. Wer einen Überblick über die Anzahl Fahrten behält, kann sich ausrechnen, ob ein Abo vielleicht günstiger kommt als das Lösen von Einzelbilletten. Auch die SBB haben noch einige Tricks, wie es auf Anfrage von Blick heisst: «Sparbillette mit bis zu 70 Prozent Ermässigung auf den regulären Billettpreis sind direkt online erhältlich.»
P
Pauschalen: Pauschalen zu hinterfragen lohnt sich. Denn Pauschalreisen sind oft teurer als Individualreisen – dafür ist das Risiko kleiner. Wichtig: Nur das zahlen, was man braucht. Kein Jahres-Fitnessabo lösen, wenn man nicht regelmässig hingeht. Nachfragen: Kann man einzelne Monate buchen? Aufs Festnetz-Telefon kann man verzichten, wenn man eh nur mit dem Handy telefoniert. Achtung auch beim Ticketkauf: Dieser ist meist über Kreditkarte versichert, eine extra Versicherungspauschale braucht es nicht.
Planung: Wer sich einen Ausflug leisten kann, spart mit guter Planung. So setzen zum Beispiel viele Skigebiete auf dynamische Tickets. Die Preise variieren je nach Datum, Saisonpause, Wochentag, Auslastung oder Wetterprognose. Wer also früh genug bucht – und Wetterglück hat – kann sparen. Doch es gibt auch Kritik. Der Konsumentenschutz wittert eine versteckte Preiserhöhung. Doch in Einzelfällen ist sparen möglich.
Q
Qualität: Fast Fashion ist schlecht für das Gewissen, schont aber das Portemonnaie. Wer auf chice Kleider nicht verzichten möchte und wem Nachhaltigkeit wichtig ist, kann in Flohmärkten und Second-Hand-Shops fündig werden. Corinne Steger (51) und Tina Hangartner (51) führen das «Secondloop» in Erlenbach, einen Second-Hand-Laden der anderen Sorte. Sie vertreiben Gucci, Louis Vuitton und Dior aus zweiter Hand: «Wir führen viele qualitativ hochwertige Einzelstücke und Second Season Teile, die teilweise nicht älter als ein Jahr sind. Diese verkaufen wir für die Hälfte des ursprünglichen Verkaufspreises.» Beim Kauf eines Kaschmirpullovers eines namhaften Labels kannen zum Beispiel bis zu 150 Franken gespart werden.
Quittungen aufbewahren: Es zahlt sich aus, seine Garantieansprüche im Griff zu haben. Man spart sich so Geld für eine Ersatzanschaffung. Mängel an Kaufsachen oder Reparaturen: Hier sollte man in den meisten Fällen Quittungen zwei Jahre aufbehalten. Arzt- und Handwerkerrechnungen, aber auch Belege für den Möbel- und Gerätekauf bewahrt man fünf Jahre auf. Nie wegwerfen sollte gemäss dem «Beobachter»: Belege für den Kontostand zurzeit der Heirat, Pensionskassenunterlagen, Belege für ausbezahlte Erbschaften und Schenkungen sowie Quittungen von teuren Anschaffungen, zumindest wenn letztere bar bezahlt wurden. Kommt es zum Streit, spart man sich damit Zeit für Nachforschungen und damit Zusatzkosten.
R
Reisen: Ferien machen ist teuer. Karin Jakob (52), Redaktorin beim Globetrotter Reisemagazin, empfiehlt, dann zu gehen, wenn niemand kann und dort zu reisen, wo es niemand sonst tut: «Die Hochsaison würde ich auf jeden Fall meiden.» Es gebe oft auch Alternativen für Hotspots, die weniger teuer seien. «Letztens war ich im Corn Belt, dem nördlichen mittleren Westen der USA, der ist auch sehr schön und viel billiger als die touristischen Orte.» Auch in Griechenland könne man sparen, sagt sie, indem man die teuren Inseln meide und sich das Festland anschaue. Ein zusätzlicher Tipp wäre, bei Locals zu übernachten, die ein Zimmer vermieten. «Dafür muss man aber spontan sein, es ist schwierig, sowas im Voraus zu buchen.»
S
Sport: Sportartikel sind teuer beim Kauf, aber auch im Unterhalt. Antje Sonntag von Caritas rät: «Eine Miete kann Geld sparen und garantiert, immer ein top gewartetes Sportgerät zu haben.» Dazu kommt: Einige Sportaktivitäten benötigen weder viel Material noch Infrastruktur. Vitaparcours, Parks oder Sportvereine bieten günstige Alternativen zu gewinnorientierten Fitnesscentern und Yogastudios.
Streaming-Abos: Netflix, Disney, Amazon, Apple, Paramount, Sky: Das günstigste Abo dieser Dienste kostet je um die zehn Franken. Wer drei davon hat, gibt monatlich also um die 30 Franken aus. Dafür gibt es mehrere Tausend Filme und Serien. Viel zu viel. Unser Tipp: Jeweils nur einen Dienst pro Monat abonnieren, dann wieder wechseln, dieses Angebot dafür maximal ausreizen.
Steuern: Wer Geld hat, und auf die Seite legen will, kann gleichzeitig noch Steuern sparen. Eine gängige Steueroptimierung liegt in Einzahlungen in die steuerbegünstigte Säule 3a. Experte Andreas Lichtensteiger empfiehlt, den maximalen Betrag jährlich einzuzahlen. Eine weitere Möglichkeit sei der Einkauf in die Pensionskasse. Der Einkaufsbetrag kann vom Einkommen steuerlich abgezogen werden, jedoch sei dies erst ab etwa Alter 55 lohnenswert. Frage auch deinen Arbeitgeber, ob du höhere Sparbeiträge in die Pensionskasse zahlen kannst. Die einbezahlten Sparbeiträge müssen nicht versteuert werden.
T
Tanken: Auch bei Benzin und Diesel lohnt sich der Preisvergleich an der Tanksäule. Je nach Tankstelle gibts Unterschiede von bis zu 40 Rappen pro Liter. Am einfachsten geht dies mit dem kostenlosen Online-Benzinpreis-Radar des TCS. Seit bald einem Jahr kann man auf benzin.tcs.ch per interaktiver Karte nach den aktuell günstigsten Tankstellen am Wohn- oder Zielort fahnden. Aber man sollte abwägen: Dutzende Kilometer Anfahrts- oder Umweg wegen ein paar Rappen Ersparnis je Liter lohnen sich nicht.
U
Unterstützer suchen: Hilfe im Garten, Werkzeug ausleihen, Kinder hüten, Nachhilfestunden – das alles kostet. Eine Alternative: Nachbarschaftshilfen. Vereine und Netzwerke gibt es in der ganzen Schweiz. Die Plattformen vernetzen Leute, die Unterstützung benötigen und Leute, die als Freiwillige helfen wollen. Ruedi Winkler vom gesamtschweizerischen Netzwerk «Nachbarschaftshilfe Schweiz» sagt: «Unser Ziel ist nicht, eine Konkurrenz zum Gewerbe zu sein. Aber der Aspekt des Sparens spielt bei der Nachbarschaftshilfe natürlich immer wieder eine Rolle.» Winkler findet es über den finanziellen Aspekt hinaus wichtig, dass sich Leute durch die Unterstützung auch persönlich besser kennenlernen.
V
Versicherungen: Oft haben wir zu viele davon. «Wirklich nötig sind nur Versicherungen gegen Risiken, die existenzbedrohend sind und das Budget aus dem Gleichgewicht bringen», weiss Dominic Mathis vom Finanzdienstleister VZ Vermögenszentrum. Viele Haushalte sind in gewissen Bereichen doppelt versichert, weil Anbieter ihre Leistungen laufend um- und ausbauen. Wegen der grossen Preis- und Leistungsunterschiede zwischen den Versicherern lohnt sich ein jährlicher Vergleich, um Deckungen zu optimieren oder Anbieter zu wechseln – allenfalls mit professioneller Hilfe.
Z
Zahlungen: Wer Rechnungen pünktlich zahlt, spart Geld. Sonst darf der Gläubiger einen Verzugszins von bis zu 5 Prozent verlangen. Am besten Zahlungen vor Beginn des neuen Monats begleichen – dann werden Miete und Krankenkasse fällig. Einmalige Rechnungen sofort begleichen – oder Erinnerung am Handy kurz vor Ablauf der Zahlungsfrist einrichten. Wer die Grundversicherung der Krankenkasse gleich fürs ganze Jahr bezahlt, erhält vielerorts bis zu 2 Prozent Skonto-Rabatt.
Zahnarzt: Prüfe bei der Geburt eines Kindes eine Versicherung für kieferorthopädische Behandlungen abzuschliessen, rät die Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO. Bei Erwachsenen ist ein Vertrauensverhältnis zum eigenen Zahnarzt wichtig. Finanzielle Engpässe sollten offen angesprochen werden. Bei den grösseren zahnmedizinischen Problemen gibt es Behandlungsvarianten, die sich preislich unterscheiden. Patienten mit tiefen Einkommen können zudem Unterstützung durch die Sozialdienste der Wohngemeinde erhalten.