Weil Sanija Ameti Co-Präsidentin bleibt
Ostschweizer Vorstand der Operation Libero tritt zurück

Zwei Monate sind vergangen, seit GLP-Politikerin Sanija Ameti auf ein Bild von Maria und Jesus schoss. Nun zieht auch der Ostschweizer Vorstand der Operation Libero Konsequenzen.
Publiziert: 04.11.2024 um 07:46 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2024 um 14:41 Uhr
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Der Vorstand der Ostschweizer Sektion der Operation Libero tritt wegen des Falles Ameti zurück.
Foto: CHRISTIAN BEUTLER
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Céline ZahnoPraktikantin Politik

Der fünfköpfige Vorstand der Ostschweizer Operation-Libero-Sektion gibt seinen Rücktritt bekannt. Laut der «NZZ» befürchte man politischen Schaden, wenn Sanija Ameti (32) Co-Präsidentin bleibe.

Am Samstagabend hätten die Vorstände ihre rund 100 Mitglieder per E-Mail informiert. Darin äussern sie laut der Zeitung Verständnis für Ameti: Es stehe ausser Frage, sich «schützend vor Sanija als Person zu stellen», schreiben die Mitglieder. Allerdings gelte es auch die Operation Libero zu schützen. Und die Organisation stehe in diesem Zielkonflikt an erster Stelle.

«Für den gesamten Ostschweizer Vorstand lässt sich ein Verbleib Sanijas im Amt als unsere Co-Präsidentin nicht mit unseren persönlichen Werten sowie unserem Verständnis der Rechenschaftspflicht vereinbaren, die wir auch euch gegenüber als Vereinsmitglieder haben», informiert der Vorstand.

Operation Libero hielt zu Ameti

Der Rücktritt folgt knapp zwei Monate, nachdem Sanija Ameti am 7. September auf ein Bild von Maria und Jesus geschossen hat und davon ein Foto auf Instagram gepostet hatte. Die GLP, ihre Partei, startete ein Ausschlussverfahren gegen Ameti und sie verlor ihren Job bei der PR-Agentur Farner.

Die Operation Libero hielt zu Ameti. In einer Medienmitteilung schrieb die Organisation kurz nach der Schuss-Aktion: «Dass ihre Handlung falsch und unangebracht war, steht für sie wie auch für die Operation Libero ausser Frage.» Ein Ausschluss stand aber nicht zur Debatte: «Wir schätzen Sanija Ameti als Politikerin, als Co-Präsidentin und als Freundin.»

Widerstand innerhalb der Organisation

Nun gibt es wegen dieser Haltung nun Gegenwind innerhalb der Operation Libero. Schon vor Wochen habe der Ostschweizer Vorstand laut der «NZZ» der Zentrale in Zürich ein Ultimatum gestellt, in dem er Ametis Auschluss aus dem Präsidium forderte. Nun folgen die Konsequenzen.

Bruno Zanvit, der Präsident der zurücktretenden Ostschweizer Sektion, hätte sich im Austausch mit dem nationalen Vorstand «mehr Gehör für die eingebrachten Vorschläge und Rückmeldungen gewünscht».

Der nationale Vorstand hält zu Ameti. Man bedauer den Rücktritt des Vorstands des Regio-Teams Ostschweiz sehr, so Stefan Manser-Egli, Co-Präsident der Operation Libero. Man stehe aber nach wie vor hinter Ameti und das täten auch die anderen regionalen Sektionen.

Offen bleibt weiterhin, wie sich die GLP zu Ameti stellt. Die nationale Partei möchte die Politikerin loswerden und hat ein Ausschlussverfahren angeregt. Zuständig dafür ist aber die Sektion. Dort ist das Verfahren hängig und dürfte noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Kommuniziert werden «zu gegebener Zeit», so die GLP.

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