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Berner Platte – die SonntagsBlick-Kolumne
Die Füdlibürgerpartei

Alfred Heer über die Grünliberalen im Ameti-Dilemma.
Publiziert: 15.09.2024 um 07:02 Uhr
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Aktualisiert: 15.09.2024 um 11:01 Uhr
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Die Grünliberale Partei befindet sich in einer Zerreissprobe.
Foto: Keystone
*Alfred Heer

Die GLP wurde vor rund 20 Jahren mit dem Anspruch gegründet, grüne Politik mit Liberalität und Anstand zu vertreten.

Die GLP ist der Liebling vieler Journalisten im Staatsfernsehen und bei den heutigen und ehemaligen SRF-Staatskomikern. Sie dient als Feigenblatt dafür, dass man nicht unbedingt immer SPler oder Grüne in Politsendungen des SRF einladen musste, wenn es darum ging, gegen die SVP zu holzen. GLP-Mitglied Sanija Ameti macht flott linke Politik, ist eine flammende EU-Befürworterin, Gegnerin der Neutralität und in den sozialen Medien eine wirksame SVP-Basherin.

Die GLP profitierte von Sanija Ameti, die als Migrantin willkommene Stimmen von Linken und Ausländern, vor allem von der muslimischen Diaspora aus Ex-Jugoslawien, bringen konnte. Dafür wurde sie allerdings von den Schweizern ohne Migrationshintergrund in der Zürcher GLP nicht belohnt, die Moser, Schaffner, Hässig, Gredig oder Bäumle heissen. Im Gegenteil, man gab Ameti bei den Nationalratswahlen 2023 nur den Listenplatz 18 – aus Angst, dass sie alle überholen könnte. Ameti machte neun Sitze gut, was zeigt, dass die studierten Urschweizer GLP-Angsthasen richtig kalkuliert hatten. Das gleiche Spiel wurde übrigens mit Chantal Galladé getrieben, die man auf Listenplatz 24 deponierte

Provokationen höchst willkommen

Selbstverständlich waren Ametis Provokationen in der GLP hochwillkommen, auch wenn sie heute das Gegenteil behaupten. Sie brachte der Partei die nötigen Stimmen von links, ohne dass sich die etablierteren Kräfte die Hände schmutzig machen mussten. Diese etablierten Kräfte, auch Fübü genannt, können nun weiterhin auf Anstand und moralische Überlegenheit machen, während Ameti im politischen Nahkampf jegliches Mass verloren und den politischen K.-o.-Schlag erlitten hat.

Nun haben die Fübü ein Problem. Sie wollen Ameti ausschliessen, um Schaden von der Partei abzuwenden. Solange die Fübü in der GLP profitierten, war ein Ausschluss nie ein Thema. Jetzt plötzlich kommt bei den Fübü die Erkenntnis, dass Ameti schon immer eine Provokateurin war, die nie richtig in die GLP passte. Die GLP ist mit dieser Erkenntnis genauso wenig glaubwürdig wie Ameti mit ihrer Ausrede, den religiösen Bezug ihrer Schiesswut nicht erkannt zu haben. Insofern passen sie immer noch ideal zusammen.

*Alfred Heer ist Unternehmer und Zürcher SVP-Nationalrat. Er schreibt hier abwechselnd mit Aline Trede.

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