Wegen psychischem Zustand der Testperson
Einweihung der Suizidkapsel «Sarco» verschoben

Mitte Juli hätte der erste Mensch mithilfe der Selbstmordkapsel sterben sollen. Neue Umstände verunmöglichen dies jetzt aber.
Publiziert: 28.07.2024 um 20:05 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2024 um 21:31 Uhr
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Die angekündigte Einweihung der Selbstmordkapsel «Sarco» auf Schweizer Boden hat in den schweizerischen und internationalen Medien für viel Gesprächsstoff gesorgt.
Foto: ENNIO LEANZA
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die ursprünglich schon für Mitte Juli in der Schweiz geplante Einweihung der Selbstmordkapsel «Sarco» ist endgültig verschoben worden. Grund ist die Verschlechterung des psychischen Zustandes jener Person, die für die Kapsel ausgewählt worden war.

«Angesichts ihrer Situation ist es klar, dass diese Person nun eher psychische Betreuung als Beihilfe zum Selbstmord erhalten sollte», erklärte der Australier Philip Nitschke, der Entwickler der umstrittenen Maschine, am Sonntag in einer Mitteilung.

Diese Person, eine US-Amerikanerin in den Fünfzigern, sollte die «Sarco»-Kapsel am 17. Juli einweihen. Philip Nitschke ist nun mit der Vorauswahl des nächsten Kandidaten beschäftigt, «der hofft, das Gerät zu benutzen», so die Sterbehilfeorganisation «The Last Resort».

Verbot von Walliser Kantonsarzt

Mitte Juli hatte in einem Medienbericht geheissen, dass eine Person demnächst mithilfe der Suizidkapsel im Wallis aus dem Leben scheiden werde. Der Walliser Kantonsarzt liess dann aber den Einsatz vorsorglich verbieten. Auch der Kanton Schaffhausen drohte der Betreiberin der umstrittenen Suizidkapsel mit strafrechtlichen Konsequenzen.

Etablierte Sterbehilfe-Organisationen wie Exit oder Dignitas arbeiten mit Ärztinnen und Ärzten zusammen. «Sarco» soll den Sterbewilligen erlauben, durch Knopfdruck aus dem Leben zu scheiden.

Die Maschine kann zum Sterben an jeden beliebigen Ort gebracht werden. Die Person, die sterben will, steigt in die im 3D-Verfahren hergestellte Kabine und legt sich hin. Danach wird der Deckel geschlossen.

Der Sterbewillige drückt einen Knopf, und es strömt Stickstoff in die Kabine. Dieser verdrängt den Sauerstoff. Nach wenigen Atemzügen wird die Person bewusstlos, wie die Promotoren von «Sarco» (von Sarkophag) erklärten. Der Tod tritt nach etwa fünf Minuten ein. Der Insasse stirbt an Sauerstoffmangel.

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