Zum Glück gibt es Sarco.
Natürlich ist die Suizidkapsel ein PR-Coup. Natürlich ist vieles ungeklärt – rechtlich, medizinisch, ethisch. Und selbstverständlich müssen Menschen und Organisationen dahinter kritisch durchleuchtet werden. Wichtig ist aber: Sarco veranlasst Schweizerinnen und Schweizer endlich wieder dazu, über den Tod zu sprechen. Denn unser Land spielt dabei eine wichtige Rolle.
Die Schweiz ist eines der wenigen Länder der Welt, die den assistierten Suizid erlauben. Das sollte uns stolz machen. Hier wird das Recht auf Leben konsequent ausgelegt. Wer es besitzt, soll auch entscheiden dürfen, wann es endet. Wir bewegen uns damit glücklicherweise weg von der christlichen Moral des «richtigen» und «falschen» Sterbens. Pietätlos ist nicht die Sterbekapsel, sondern anderen Menschen aufzuerlegen, wie sie (ab)leben sollen.
Menschlicher geht es nicht
Damit wird der Tod nicht banal. Und auch nicht entmenschlicht, wie es aus einer anderen Zeitung tönt. Ist es stattdessen nicht eher entmenschlicht, Sterbewilligen abzusprechen, sich auf Knopfdruck in einem Plastikgehäuse das Leben zu nehmen, obwohl sie das möchten?
Abschätzig zu fragen, wie viele das wirklich tun wollen, verfehlt den Kern der Thematik: In der Schweiz darf gestorben werden. Und es darf selbstverständlich darüber geflucht werden. Über die Sterbehilfe an sich sowie über den Haufen Plastik, Plexiglas und Metall, der mit Stickstoff geflutet wird.
Wir sollten dankbar sein, dass beides möglich ist. Und hoffen, dass andere Länder es bald auch so sehen.
Zum Glück gibt es Sarco.
Natürlich ist die Suizidkapsel ein PR-Coup. Natürlich ist vieles ungeklärt – rechtlich, medizinisch, ethisch. Und selbstverständlich müssen Menschen und Organisationen dahinter kritisch durchleuchtet werden. Wichtig ist aber: Sarco veranlasst Schweizerinnen und Schweizer endlich wieder dazu, über den Tod zu sprechen. Denn unser Land spielt dabei eine wichtige Rolle.
Die Schweiz ist eines der wenigen Länder der Welt, die den assistierten Suizid erlauben. Das sollte uns stolz machen. Hier wird das Recht auf Leben konsequent ausgelegt. Wer es besitzt, soll auch entscheiden dürfen, wann es endet. Wir bewegen uns damit glücklicherweise weg von der christlichen Moral des «richtigen» und «falschen» Sterbens. Pietätlos ist nicht die Sterbekapsel, sondern anderen Menschen aufzuerlegen, wie sie (ab)leben sollen.
Menschlicher geht es nicht
Damit wird der Tod nicht banal. Und auch nicht entmenschlicht, wie es aus einer anderen Zeitung tönt. Ist es stattdessen nicht eher entmenschlicht, Sterbewilligen abzusprechen, sich auf Knopfdruck in einem Plastikgehäuse das Leben zu nehmen, obwohl sie das möchten?
Abschätzig zu fragen, wie viele das wirklich tun wollen, verfehlt den Kern der Thematik: In der Schweiz darf gestorben werden. Und es darf selbstverständlich darüber geflucht werden. Über die Sterbehilfe an sich sowie über den Haufen Plastik, Plexiglas und Metall, der mit Stickstoff geflutet wird.
Wir sollten dankbar sein, dass beides möglich ist. Und hoffen, dass andere Länder es bald auch so sehen.
Als der Sarco in Zürich vorgestellt wurde, dachte man kurz: Jetzt springt dann gleich der Erfinder Philip Nitschke aus seiner Selbsttötungsapparatur und hält – Narr, der er ist – dem Publikum einen Spiegel vor: «April, April!», alles nur eine geschmacklose Satire.
Doch Nitschke meint es todernst. In seiner Kapsel, die aussieht wie ein Spielautomat in Las Vegas, soll möglichst bald ein Mensch sterben. Es gibt im Sarco nur einen Knopf. Wer ihn von innen betätigt, lässt Stickstoff in die Kabine strömen – nach ein paar Sekunden ist «Game over».
Dass sich Nitschke für die Premiere seiner makabren Maschine ausgerechnet die Schweiz ausgesucht hat, liegt auf der Hand: Beihilfe zum Suizid ist in der Eidgenossenschaft legal. Den Tod auf Knopfdruck darf es hier dennoch nie geben.
Eine himmeltraurige Vorstellung
Wer sich ernsthaft mit dem Sterben beschäftigt, setzt eine Patientenverfügung auf und verzichtet auf lebensverlängernde Massnahmen für den Fall, dass eine Existenz in Würde nicht mehr möglich sein sollte. Auch wer Mitglied der Sterbehilfeorganisation Exit ist, verdient unseren Respekt. Wenn ein leidender Mensch das Leben nicht mehr erträgt, soll er es – in achtsamer Begleitung – beenden dürfen.
Im Sarco aber wird das Sterben banalisiert und zum niederschwelligen letzten Akt herabgewürdigt. Goethes Werther für die Generation Playstation – eine himmeltraurige Vorstellung!
Die Schweiz hat eine der höchsten Suizidraten. Besser wäre es, mehr Energie in Prävention zu investieren – und dem Sarco sofort den Stecker zu ziehen.
Als der Sarco in Zürich vorgestellt wurde, dachte man kurz: Jetzt springt dann gleich der Erfinder Philip Nitschke aus seiner Selbsttötungsapparatur und hält – Narr, der er ist – dem Publikum einen Spiegel vor: «April, April!», alles nur eine geschmacklose Satire.
Doch Nitschke meint es todernst. In seiner Kapsel, die aussieht wie ein Spielautomat in Las Vegas, soll möglichst bald ein Mensch sterben. Es gibt im Sarco nur einen Knopf. Wer ihn von innen betätigt, lässt Stickstoff in die Kabine strömen – nach ein paar Sekunden ist «Game over».
Dass sich Nitschke für die Premiere seiner makabren Maschine ausgerechnet die Schweiz ausgesucht hat, liegt auf der Hand: Beihilfe zum Suizid ist in der Eidgenossenschaft legal. Den Tod auf Knopfdruck darf es hier dennoch nie geben.
Eine himmeltraurige Vorstellung
Wer sich ernsthaft mit dem Sterben beschäftigt, setzt eine Patientenverfügung auf und verzichtet auf lebensverlängernde Massnahmen für den Fall, dass eine Existenz in Würde nicht mehr möglich sein sollte. Auch wer Mitglied der Sterbehilfeorganisation Exit ist, verdient unseren Respekt. Wenn ein leidender Mensch das Leben nicht mehr erträgt, soll er es – in achtsamer Begleitung – beenden dürfen.
Im Sarco aber wird das Sterben banalisiert und zum niederschwelligen letzten Akt herabgewürdigt. Goethes Werther für die Generation Playstation – eine himmeltraurige Vorstellung!
Die Schweiz hat eine der höchsten Suizidraten. Besser wäre es, mehr Energie in Prävention zu investieren – und dem Sarco sofort den Stecker zu ziehen.