Wegen Corona sind die Flugbewegungen eingebrochen. Die Flugbewegungen auf den Schweizer Landesflughäfen sind um mehr als 95 Prozent zurückgegangen. Das merkt auch die Flugsicherung Skyguide – sie nimmt weniger Gebühren von den Airlines ein und hat nun weniger Liquidität. Deshalb will der Bundesrat Skyguide in diesem und nächstem Jahr mit bis zu 400 Millionen Franken unterstützen. Denn ohne Flugsicherung funktioniert der Luftverkehr nicht, so die Landesregierung.
Skyguide rechnet für die Jahre 2020 und 2021 mit Verlusten von insgesamt rund 400 Millionen Franken. Das Eigenkapital der Aktiengesellschaft, das Ende 2019 rund 320 Millionen betrug, ginge dadurch vollständig verloren.
Das nötige Geld will der Bundesrat nun einschiessen. Für 2020 soll Skyguide 150 Millionen bekommen – und allenfalls im nächsten Jahr nochmals 250 Millionen. Es soll jedoch erst im Laufe des nächsten Jahres auf Basis von aktuelleren Informationen entschieden werden, ob die gesamten 250 Millionen ebenfalls in das Eigenkapital eingebracht werden sollen, ob ein Teil als Darlehen eingesetzt werden soll oder ob ein tieferer Betrag ausreicht.
Skyguide muss sparen, sagt der Bund
Bedingung für die finanzielle Unterstützung des Bundes sind Sparmassnahmen seitens Skyguide, die den Liquiditätsbedarf reduzieren. Skyguide hat bereits beschlossen, die Löhne des Personals vorübergehend einzufrieren und Effizienzsteigerungen aus Digitalisierungsprojekten abzuschöpfen.
Darüber hinaus hat der Bundesrat Skyguide bereits beauftragt, das Rentenalter der Fluglotsen angemessen zu erhöhen. Der Bundesrat erwartet, dass die Gewerkschaften und Skyguide bis Ende 2021 einen gemeinsamen Plan erarbeiten, wie das Rentenalter der Fluglotsen von heute 56 Jahren zur langfristigen finanziellen Entlastung von Skyguide auf mindestens 60 Jahre erhöht werden kann.
Skyguide überwacht den Schweizer Luftraum im zivilen sowie militärischen Bereich und befindet sich im Eigentum des Bundes. Sie finanziert sich hauptsächlich über Gebühren für An- und Abflüge sowie für Überflüge durch den schweizerischen Luftraum. Der hohe Verkehrsrückgang vermindert die Einnahmen stark und führt voraussichtlich ab August/September 2020 zu einem Liquiditätsengpass. (sf)
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