Wahlen im Kanton Solothurn
SVP legt im Kantonsrat massiv zu

Die Solothurnerinnen und Solothurner haben ihre Regierung und ihr Parlament neu gewählt. Bei den Regierungswahlen hat es noch niemand geschafft, es kommt zum zweiten Wahlgang. Die SVP könnte erstmals den Sprung in die Exekutive schaffen, die Grünen wieder rausfliegen.
Publiziert: 09.03.2025 um 10:37 Uhr
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Aktualisiert: 09.03.2025 um 19:37 Uhr
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Sibylle Jeker will für die SVP einen Sitz in der Solothurner Regierung erobern.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • SVP kann weiterhin auf Regierungsratssitz hoffen
  • Zweiter Wahlgang am 13. April entscheidet
  • Im Kantonsrat legen SVP und SP zu; FDP, GLP und Grüne verlieren Sitze
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ruedi StuderBundeshaus-Redaktor

An dieser Bastion beisst sich die SVP bisher die Zähne aus: der Regierungsrat des Kantons Solothurn. Seit 2001 stürmt die SVP immer wieder vergeblich an, um einen Sitz in der Solothurner Exekutive zu erobern. Mal mit dem polternden Hardliner, mal mit dem konzilianten Gemeindepräsidenten.

Selbst der Totalangriff mit einem Fünferticket scheiterte. Obwohl die SVP bei den Nationalratswahlen längst die mit Abstand stärkste Partei (28,7 Prozent) ist, blieb ihr der Einzug in die Exekutive bisher verwehrt. Ein eigentlicher Sonderfall. 

Das könnte sich bald schon ändern. Im ersten Wahlgang für die Solothurner Regierung schaffte es SVP-Herausforderin Sybille Jeker (41) auf den vierten Rang. Damit hat sie intakte Chancen, im zweiten Wahlgang vom 13. April den Einzug in die Exekutive zu schaffen. Die Unternehmerin ist Mutter zweier Kinder und gilt als umgänglich und kompromissbereit.

Grüne fliegen wohl raus

Der zweite Wahlgang dürfte die heutige Regierungszusammensetzung – mit zwei FDP-Vertretern sowie je einem Mitglied von SP, Mitte und Grünen – noch anderweitig durcheinanderwirbeln. Sämtliche Kandidierenden müssen nämlich in die Stichwahl, selbst drei erneut kandidierende Bisherige. 

Im ersten Wahlgang setzte sich Mitte-Frau Sandra Kolly (54, bisher) mit 32'138 Stimmen an die Spitze. Sie verpasste das absolute Mehr von 32'351 Stimmen hauchdünn. Hinter Kolly folgen ebenfalls zwei Bisherige: SP-Frau Susanne Schaffner (62) mit 30'187 und FDP-Mann Peter Hodel (57) mit 28'799 Stimmen.

Knapp dahinter rangiert Jeker mit 28'646 Stimmen. Auf dem fünften Platz folgt bereits mit grösserem Abstand SP-Kandidat Mathias Stricker (56) mit 25'062 Stimmen, womit die Sozialdemokraten auf einen zweiten Sitz hoffen können. 

Auf den weiteren Plätzen landen Mitte-Kandidat Edgar Kupper mit 24'489, FDP-Mann Marco Lupi mit 23'228 und der Grüne Daniel Urech mit 22'747 Stimmen. Letzterer dürfte sich zugunsten der SP einen Rückzug überlegen. Der grüne Regierungsratssitz wäre damit verloren. Aber auch die FDP wird sich Gedanken machen müssen, ob sie ihr Pferd auswechselt. Ihr zweiter Sitz wackelt deutlich. 

SVP legt im Kantonsrat massiv zu

Die Solothurnerinnen und Solothurner haben am Sonntag auch die 100 Mitglieder des Kantonsrats neu gewählt. Die FDP, die sich als «Volkspartei» versteht, stellte während über 100 Jahren die stärkste Fraktion. 

Tempi passati. Neu übernimmt die SVP den Thron. Die Sitzverteilung sieht nun wie folgt aus: SVP 25 (+4), SP 21 (+1), FDP 20 (-2), Mitte 20 (-), Grüne 9 (-1), GLP 4 (-2) und EVP 1 (-).

Nicht nur die SVP legt also zu, sondern auch die SP. Die Sozialdemokraten schnappen den Grünen einen Sitz weg. 

09.03.2025, 16:57 Uhr

SVP und SP gewinnen Sitze

Jetzt ist auch das Schlussresultat der Kantonsratswahlen da. Die Sitzverteilung sieht nun wie folgt aus: SVP 25 (+4), SP 21 (+1), FDP 20 (-2), Mitte 20 (-), Grüne 9 (-1), GLP 4 (-2) und EVP 1 (-).

Nicht nur die SVP legt also zu, sondern auch die SP. Die Sozialdemokraten schnappen den Grünen einen Sitz weg. 

Die FDP treffen die beiden Sitzverluste hart, fällt sie damit doch auf den dritten Platz zurück. Damit verliert sie erstmals seit über 100 Jahren ihren Status als stärkste Partei im Kantonsrat.

09.03.2025, 16:24 Uhr

Und wieder warten auf Olten

Bei den Kantonsratswahlen ist einzig die Stadt Olten noch nicht ausgezählt. Auch wenn hier das links-grüne Lager noch überdurchschnittlich auf Stimmen hoffen kann, wird dies am Wahlsieg der SVP nichts ändern.

09.03.2025, 15:56 Uhr

Dritte Hochrechnung: SVP deutlich vorn

Für den Kantonsrat liegt mittlerweile die dritte Hochrechnung vor. Es bleibt dabei: Die SVP gewinnt die Wahl haushoch. Sie kann auf 26 (+5) Sitze hoffen. Dahinter folgen: FDP 20 (-2), Mitte 20, SP 19 (-1), Grüne 10, GLP 4 (-2) und EVP 1.

09.03.2025, 15:45 Uhr

Alle müssen in zweiten Wahlgang – intakte Chancen für SVP-Herausforderin Jeker

Jetzt ist es fix: Bei den Solothurner Regierungsratswahlen schafft niemand die Hürde des absoluten Mehrs. Die Entscheidung fällt damit im zweiten Wahlgang vom 13. April.

Im ersten Wahlgang setzte sich Mitte-Frau Sandra Kolly (bisher) mit 32'138 Stimmen an die Spitze. Sie verpasste das absolute Mehr von 32'351 Stimmen hauchdünn. 

Hinter Kolly folgen ebenfalls zwei Bisherige: SP-Frau Susanne Schaffner mit 30'187 und FDP-Mann Peter Hodel mit 28'799 Stimmen.

Den vierten Platz holt sich knapp dahinter SVP-Herausforderin Sybille Jeker mit 28'646 Stimmen. Die Partei hat damit gute Chancen, im zweiten Wahlgang erstmals in die Solothurner Regierung einzuziehen. 

Auf dem fünften Platz rangiert SP-Kandidat Mathias Stricker mit 25'062 Stimmen, womit die Sozialdemokraten einen zweiten Sitz in Aussicht haben.

Dahinter folgen Mitte-Kandidat Edgar Kupper mit 24'489, FDP-Mann Marco Lupi mit 23'228 und der Grüne Daniel Urech mit 22'747 Stimmen. Letzterer dürfte sich zugunsten der SP einen Rückzug überlegen. Der grüne Regierungsratssitz wäre damit verloren.

Aber auch die FDP wird sich Gedanken machen müssen, ob sie ihr Pferd auswechselt. Ihr zweiter Sitz wackelt deutlich.

09.03.2025, 15:26 Uhr

Es fehlen nur noch die Resultate aus Olten

105 von 106 Gemeinden sind ausgezählt – es fehlen nur noch die Resultate aus der Stadt Olten. Diese könnten die Rangliste nochmals durcheinanderwirbeln, da in Olten insbesondere die SP-Kandidaten Boden gut machen dürften. Zudem liegen zwischen Platz zwei und vier nur rund 400 Stimmen.

Aktuell ist die Reihenfolge noch so: Kolly, Jeker, Schaffner, Hodel, Kupper, Stricker, Lupi, Urech.

09.03.2025, 14:27 Uhr

FDP, GLP und SP verlieren wohl Kantonsratssitze

Nun liegt die zweite Hochrechnung für den Kantonsrat vor: Die SVP hält sich mit einem Sitzgewinn von fünf Sitzen und kommt auf 26. FDP und Mitte würden 20 Sitze holen, die SP 19. Die FDP verliert damit zwei Sitze, die SP einen. 

Die Grünen kommen auf 10, die GLP auf 4 (-2) Mandate und die EVP macht einen Sitz. Lukas Golder von GFS Bern sieht die FDP und die Grünliberalen als Verlierer.

09.03.2025, 14:07 Uhr

Jetzt fällt auch Kolly unter das absolute Mehr

103 von 106 Gemeinden sind ausgezählt. Und tatsächlich, nun rutscht auch Kolly knapp unter das absolute Mehr. Damit müssten alle Bisherigen in den zweiten Wahlgang.

Bewegung gibt es bei der Reihenfolge. SP-Frau Schaffner schiebt sich auf den dritten Platz vor, FDP-Mann Hodel muss mit Zwischenrang vier vorliebnehmen.

09.03.2025, 13:53 Uhr

Müssen alle in den zweiten Wahlgang?

Müssen alle Kandidaten in den zweiten Wahlgang? Derzeit liegt Kolly zwar noch über dem absoluten Mehr, doch herzlich knapp: 26'737 Stimmen hat sie bisher geholt, womit sie nur 113 Stimmen über dem absoluten Mehr liegt. 

Auf den hinteren Rängen hat es eine Platzverschiebung gegeben. SP-Mann Stricker hat mit FDP-Kandidat Lupi die Ränge 6 und 7 abgetauscht. 

98 von 106 Gemeinden sind ausgezählt.

09.03.2025, 13:46 Uhr

Trend verfestigt sich

91 von 106 Gemeinden sind ausgezählt. Der bisherige Trend hat sich verfestigt: Die Bisherige Sandra Kolly (Mitte) führt gemäss Zwischenergebnis. Es folgen Sibylle Jeker (SVP) und der Bisherige Peter Hodel (FDP). Auf dem vierten Platz liegt als Bisherige Susanne Schaffner (SP), gefolgt von Edgar Kupper (Mitte). Einzig Kolly erreicht demnach das absolute Mehr. 

Auf dem sechsten Platz liegt Marco Lupi (FDP), gefolgt von Mathias Stricker (SP) und Daniel Urech (Grüne). Der Regierungsrat setzt sich derzeit aus zwei Vertretern der FDP sowie aus je einem Vertreter der Mitte, SP und Grünen zusammen. Nicht mehr zur Wahl stellten sich Brigit Wyss (Grüne) und Remo Ankli (FDP).

Es fehlen unter anderem die Ergebnisse der Städte Solothurn und Olten.

09.03.2025, 13:38 Uhr

Hochrechnung: SVP im Kantonsrat auf Vormarsch

Die SVP wird wohl die grosse Wahlsiegerin im Kantonsrat. Die «Solothurner Zeitung» verweist auf die erste Hochrechnung vom Forschungsinstitut GFS Bern. Demnach würde die SVP neu 26 Sitze machen (bisher 21). SP, Mitte und FDP würden je einen Sitz verlieren, die Grünen könnten ihre Sitze halten. Ganz grosse Verliererin wäre die GLP, die statt 6 nur noch 4 Sitze machen würde. Die EVP könnte ihren Sitz halten. Entschieden ist aber noch nichts.

Lukas Golder von GFS Bern sieht eine Verschiebung von Mitte-Links in Richtung rechts.

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