Die Auffrischungsimpfung soll ältere Menschen vor einer schweren Covid-Erkrankung schützen. Und sie hat offenbar einen willkommenen Nebeneffekt: Laut Impfchef Christoph Berger (59) ist das Covid-Zertifikat nach der dritten Dosis 365 Tage länger gültig. Das sagte er am Dienstagabend in der Sendung «10 vor 10» des Schweizer Fernsehens.
Der Booster sei allerdings nicht als Anreiz für eine Zertifikatsverlängerung gedacht. «Man sollte sicher nicht den Booster haben wollen, damit das Zertifikat verlängert wird», sagte Berger. Der Booster sei vielmehr für jene gedacht, die nicht mehr maximal geschützt seien – also ältere Menschen und solche mit einem stark geschwächten Immunsystem.
Grosse Verwirrung
Berger widersprach damit Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG). Dieser hatte an einer Medienkonferenz am Dienstagnachmittag noch gesagt, die dritte Dosis habe keinen Einfluss auf die Gültigkeitsdauer des Covid-Zertifikats.
Auch in einem Schreiben an die Kantone hielt das BAG ausdrücklich fest, dass es keine Hinweise dafür gebe, «dass die Verlängerung der Gültigkeitsdauer des Zertifikats zeitnah von einer Auffrischungsimpfung abhängig gemacht werden muss». Stattdessen würden Expertinnen und Experten derzeit abklären, ob eine generelle Verlängerung der Zertifikate sinnvoll sei. Die ersten Zertifikate laufen im Januar 2022 ab.
Am Mittwochmorgen korrigierte dann das BAG: Das Covid-Zertifikat werde nach der dritten Dosis um ein Jahr verlängert, sagte ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das Zertifikat sei jeweils nach der letzten Impfung zwölf Monate lang gültig. Dies werde auch für die Auffrischungsimpfung gelten. (til)