Verkehrsminister beklagt «Gärtlidenken» beim Schweizer Stimmvolk
6-Spur-Ausbau der A1 ist laut Rösti vom Tisch

Verkehrsminister Albert Rösti zeigt sich in einem Interview besorgt über Schwierigkeiten bei Grossprojekten. Er betont die Notwendigkeit von Infrastrukturausbau, beklagt aber zunehmenden Egoismus in der Bevölkerung.
Publiziert: 01.12.2024 um 10:55 Uhr
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Aktualisiert: 01.12.2024 um 16:54 Uhr
«Jeder schaut für sein Gärtli»: Verkehrsminister Albert Rösti. (Archivbild)
Foto: ANTHONY ANEX
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Der durchgehende Ausbau der Autobahn A1 auf sechs Spuren ist laut Bundesrat Albert Rösti vom Tisch. Das Volk habe am vergangenen Sonntag zwei Teilstücke auf genau der Achse abgelehnt. «Damit ist der Gesamtausbau nicht mehr möglich», sagte er der «NZZ am Sonntag».

Eine im Parlament hängige und vom Bundesrat unterstützte Motion für den Ausbau der A1 zwischen Lausanne und Genf sowie Bern und Zürich auf mindestens sechs Spuren hält der Verkehrsminister nun vorerst für nicht mehr umsetzbar. «Das können wir jetzt nicht machen», sagte der SVP-Bundesrat im Interview. Rein rechtlich sei der Vorstoss zwar noch gültig und der Positionsbezug des Bundesrats ebenfalls. «Aber politisch sieht es anders aus.»

Neue Grossprojekte laut Rösti dennoch möglich

Der Verkehrs- und Energieminister äusserte sich besorgt angesichts der Schwierigkeiten von grösseren Verkehrsvorhaben oder Energiebauten. «Wir müssen ganz viel bauen in Zukunft. Wir brauchen mehr Stromleitungen, wir brauchen neue Kraftwerke, wir brauchen Kapazitätserweiterungen auf Schienen und Strassen.»

Rösti glaubt weiterhin an Mehrheiten für neue Grossprojekte. «Wenn der Druck gross ist, ist die Bevölkerung in der Regel bereit, die nötigen Massnahmen zu treffen.» Das werde auch im Infrastrukturbereich und beim Strom so sein.

Gleichzeitig erklärte Rösti, er habe zuweilen den Eindruck, dass die Welt egoistischer geworden sei. «Jeder schaut für sein Gärtli.» Der Bundesrat rief deshalb zu Zuversicht auf und appellierte an das Zusammengehörigkeitsgefühl.

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