Verkauft und abtransportiert
Amherd schickt Panzer über den Rhein

Am Dienstag sind in der Ostschweiz die ersten Kampfpanzer des Typs Leopard 2 nach Deutschland abtransportiert worden. Die insgesamt 25 Panzer aus der Schweiz dürfen nicht an die Ukraine weitergeleitet werden.
Publiziert: 30.01.2024 um 15:24 Uhr
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Aktualisiert: 30.01.2024 um 16:09 Uhr
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Am Dienstag sind in der Ostschweiz die ersten Kampfpanzer des Typs Leopard 2 nach Deutschland abtransportiert worden.
Foto: zVg

Ein Jahr lang ist darum gestritten worden. Am Dienstag sind nun die ersten ausrangierten Leopard-2-Kampfpanzer aus der Ostschweiz nach Deutschland abtransportiert worden. Die insgesamt 25 Panzer aus der Schweiz dürfen nicht an die Ukraine weitergeleitet werden.

Die ersten 9 von 25 Kampfpanzern übergab das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) am Dienstagmorgen. Sie wurden mit der Bahn nach Deutschland abtransportiert, teilt das Verteidigungsdepartement (VBS) mit.

Am Mittwoch rollt ein nächster Zug mit weiteren 9 Panzern in Richtung Deutschland. Die restlichen 7 Panzer sollen mit einem Strassentransport exportiert werden. Sie gehen zurück an die deutsche Herstellerfirma Rheinmetall.

Panzer sollen Lücken in Deutschland füllen

Die 25 Leos gehören zu jenen 96 Panzern, die von der Schweizer Armee stillgelegt worden waren. Vor einem Jahr hatten der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (63) und Wirtschaftskollege Robert Habeck (54) die Schweiz offiziell gebeten, einige dieser seit Jahren in der Ostschweiz stationierten Panzer zurückkaufen zu können. Sie sollen Panzer ersetzen, die Berlin in die Ukraine geliefert hatte.

Das Parlament stimmte unter der Bedingung zu, dass die Kampfpanzer nicht an die Ukraine weitergeleitet werden. Nach langem Ringen hatte der Bundesrat Ende November grünes Licht erteilt. Berlin garantierte den Verbleib der Panzer in Deutschland, beim Verteidigungsbündnis Nato oder bei EU-Partnern.

Panzer sind nicht im Schuss

Im Parlament hatte es erst für Stirnrunzeln gesorgt, dass das VBS die Panzer nur für einen «niedrigen zweistelligen» Millionenbetrag verscherbelt hatte. Der Verkaufsvertrag hatte allerdings aufgezeigt, dass die Stahlkolosse alles andere als im Schuss sind.

Neben Triebwerkblöcken oder Geschützrohren wurden bei vielen auch das Hubgerät, Ausschussrohr oder die Deckel der Notausstiegsluke komplett ausgebaut. Zudem ist bei den meisten der lange eingemotteten Panzer auch noch Schimmelbefall zu beklagen. Deutschland wird noch viel Geld und Arbeit in die Panzer stecken müssen, um sie wieder kampftauglich zu machen. (dba)

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