Auf einen Blick
- Linke Schweiz schockiert über Trumps Wahlsieg
- Sie haben aber zumindest einfache Rezepte, um die Demokratie zu retten
- Die Lösung sind die eigenen Polit-Rezepte – und Socken
SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer (36) ist «schockiert». SP-Co-Präsident Cédric Wermuth (38) auch. Und Grünen-Nationalrätin Sibel Arslan (44) ebenso. Der Wahlsieg von Donald Trump (78) erschüttert das linke Lager in der Schweiz. Aber es sieht darin auch eine Chance, bei genauso Schockierten die Werbetrommel in eigener Sache zu rühren.
«Im Angesicht des Vormarsches von Rechtspopulisten und Autokraten weltweit ist Widerstand Pflicht», findet Arslan. Auch die SP-Spitze macht sich grosse Sorgen, klar ist für sie aber ebenfalls: «Jetzt ist nicht die Zeit, klein beizugeben». Ihr Lösungsvorschlag via Mail: Natürlich Mitglied werden bei SP oder Grünen! Möglich mit nur einem spontanen Mausklick.
«Populisten nerven»
Gleich noch finanziellen Profit will die Operation Libero aus dem Trump-Sieg schlagen. «Populisten nerven», enerviert sich die Bewegung per Massenmail und wirbt gleichzeitig für den hauseigenen Onlineshop, wo der Trump-Kritiker Populisten-Socken mit entsprechendem Motiv erstehen und so den Populismus mit Füssen treten kann. Die «coole Sportsocke» gibt's nur in limitierter Auflage – zum stolzen Preis von 22 Franken.
Dabei belässt es Operation Libero aber nicht. Um die Demokratie in der Schweiz vor Populisten wie Trump zu retten, schiebt sie gleich noch ein 8-Punkte-Programm nach. Auch hier ist das Rezept schnell zusammengefasst: Unterstützt uns und unsere Politik! Wer also die Demokratie vor dem endgültigen Untergang retten will, soll doch bitte für die Europa-Initiative der Operation Libero Unterschriften sammeln – und gleichzeitig einfach alle SVP-Volksbegehren ablehnen.
Der Plan könnte aufgehen. Schon nach Trumps Wahlsieg 2016 verzeichnete die SP einen starken Mitgliederzuwachs. Bei aller Sorge um die Demokratie: Die Linke in unserem Land beweist zumindest Pragmatismus – selbst unter Schock.