Obwohl es gerade abgelehnt wurde
Arbeitgeber-Chef will Rentenalter erhöhen

Der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) hat trotz der im März abgelehnten Renteninitiative die Erhöhung des Rentenalters auf 66 Jahre vorgeschlagen. Die Erhöhung müsste in kleinen Schritten erfolgen, wie SAV-Präsident Severin Moser in einem Interview sagte.
Publiziert: 08.04.2024 um 07:24 Uhr
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Aktualisiert: 08.04.2024 um 09:33 Uhr
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Die Schweizerinnen und Schweizer haben Nein gesagt zur Erhöhung des Rentenalters.
Foto: KEYSTONE

Die Schweizerinnen und Schweizer wollen nicht länger arbeiten als bis 65 – das haben sie gerade klargemacht, als sie die Renten-Initiative der Jungfreisinnigen mit 74,7 Prozent klar abgelehnt haben. Der Schweizerische Arbeitgeberverband will dennoch schon wieder über eine Erhöhung des Rentenalters diskutieren. 

Präsident Severin Moser (62) schlägt eine Anhebung auf 66 Jahre vor. «Die Initiative hat einen Automatismus zur Erhöhung des Rentenalters vorgesehen, das hat wohl viele abgeschreckt», sagt er in einem Interview gegenüber CH Media. «Ich glaube aber, dass für eine verlangsamte Erhöhung des Rentenalters eine Zustimmung durch die Bevölkerung möglich ist.»

In zwei Schritten

Konkret schwebt Moser eine Erhöhung des Rentenalters auf 66 Jahre in zwei Schritten vor – zuerst um ein halbes Jahr und später nochmals um ein halbes Jahr. 

Mit einem höheren Rentenalter wird gemäss Moser ein Beitrag zur langfristigen Sicherung der AHV geleistet. Ausserdem sei es ein Mittel gegen den Fachkräftemangel und die Zuwanderung. Die sieht Moser – wie am Wochenende auch schon Economiesuisse-Präsident Christoph Mäder (64) – nicht mehr ganz so positiv. «Wir sollten darauf achten, dass wir insbesondere in den Grenzregionen keine Firmen mehr ansiedeln, die personalintensiv sind und zusätzliche Grenzgänger rekrutieren müssen», sagt er.

Allerdings geht Moser davon aus, dass die Zuwanderung künftig weniger stark zunehmen wird als bisher. Denn auch Nachbarländer würden unter einem Mangel an Fachkräften leiden. «Weil uns die Fachkräfte aufgrund der Demografie fehlen werden, wird das Wirtschaftswachstum zurückgehen, mit allen negativen Konsequenzen, die das mit sich bringt», zeigte er sich überzeugt. Unternehmen seien also auf Mitarbeitende im heutigen Rentenalter angewiesen. (sf/SDA)

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