Am Donnerstagnachmittag wurde die Session im Bundeshaus gestört. Kurz nach 16 Uhr entrollten Klima-Aktivisten auf dem Zuschauerbalkon über dem Nationalratssaal ein Transparent, schossen Flyer als Papierflieger auf die Politikerinnen und Politiker und skandierten Parolen.
Gemäss den Flyern fordern sie von Bundesrat und Parlament, sich an der Jahrestagung von Weltwährungsfonds und Weltbank, die vom 10. bis 16. Oktober in Washington D.C. stattfindet, für einen Schuldenerlass zugunsten der Entwicklungsländer einzusetzen.
Glarner will Aktivisten «einlochen»
Der Spuk war nach wenigen Minuten vorbei, die Aktivisten wurden vom Sicherheitspersonal abgeführt. Und SVP-Nationalrat Andreas Glarner (59) lief höchstpersönlich Richtung Balkon – um die Delinquenten zu fotografieren. «Die laufen sonst unbehelligt raus», sagt er zu Blick. Ob es legal sei, die Fotos zu machen, sei ihm egal. «Ich fühle mich nicht mehr sicher im Bundeshaus.» Diese «linken Chaoten müsse man «einlochen», so Glarner. «Einfach mal einen Monat einsperren.»
Was erstaunt: Bereits vor drei Jahren gelang es Klima-Aktivisten, sich an den Sicherheitskontrollen vorbeizuschmuggeln und eine Stör-Aktion durchzuführen. Das Transparent hatten sie im Gepäck hineingeschmuggelt.
Schon damals hatte es Kritik an den Sicherheitskontrollen gegeben – Ratsmitglieder bemängelten, dass die Aktivisten überhaupt ins Bundeshaus gelangt seien.