Süssli will Erneuerung
Schweizer Armee prüft Kauf bewaffneter Drohnen

Armeechef Thomas Süssli will das Militär modernisieren. Man überlege sich den Kauf bewaffneter Drohnen, sagt er. Zudem sucht man innovative digitale Ideen.
Publiziert: 20.02.2023 um 07:01 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2023 um 13:07 Uhr
Armeechef Thomas Süssli überlegt sich die Anschaffung bewaffneter Drohnen. (Archivbild)
Foto: ANTHONY ANEX

Die Schweizer Armee will den Kauf bewaffneter Drohnen prüfen und soll auch anderweitig aufgerüstet werden. «Wir wollen bis Ende des Jahrzehnts einen Drittel der Armee komplett erneuern - zwei Panzerbataillone und sechs Infanteriebataillone», sagte Chef Thomas Süssli.

«Die Shahed-136 zum Beispiel - eine iranische Drohne – kostet nur gerade 20’000 Dollar. Sie fliegt aber mehrere 100 Kilometer weit und trifft das Ziel präzise», sagt Süssli in einem IntervIew mit den «CH Media»-Titeln. Ausserdem werde die Beschaffung sogenannter «Loitering Munition» geprüft. Diese Lenkwaffen können lange Zeit über dem Zielgebiet kreisen, bevor sie zuschlägt. Die Drohnen- und «Loitering»-Systeme sollen möglicherweise die Artillerie teilweise ersetzen.

Die Beschaffung von Raketenartillerie werden ebenfalls geprüft, sagte der Armeechef. Genauso werde angeschaut, ob ein Teil der Festungsminenwerfer doch nicht abgebaut, sondern behalten werden soll.

Armee sucht Innovationen

Die Schweizer Armee soll sich zudem in der digital unterstützten Kriegsführung weiterentwickeln. So sollen etwa Eindrücke aus dem Schlachtfeld digital weitergegeben und so ein wirkungsvollerer Waffeneinsatz ermöglicht werden. «Der kommende Trend in der Armeeentwicklung ist der Sensoren-Nachrichtendienst-Führungs-Wirkungs-Verbund», so Süssli. «Wer diesen Verbund digitalisieren kann, hat einen Wissens- und Entscheidungsvorsprung.»

Die Armee habe in den letzten Monaten das Projekt «Innovationssystem Verteidigung» aufgebaut. «Dafür haben wir ausserhalb der Gruppe Verteidigung das Start-up Swiss Innovation Force gegründet», sagte Süssli. «Es gehört der Armee. Damit sollen künftig Ideen, auch neue Apps, möglichst schnell in Produkte umgewandelt werden, die in der Armee zum Einsatz kommen.» (SDA)

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