Schweizer Spezialeinheit wird nach Kabul geschickt
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Armee hilft bei Evakuierung:Schweizer Spezialeinheit wird nach Kabul geschickt

Schweizer Soldaten sollen bei Evakuierung helfen
Spezialeinheit AAD 10 in Kabul im Einsatz!

Um lokale Mitarbeitende aus Afghanistan zu retten, versucht der Bundesrat alles. Nun wurden sogar Angehörige einer Militär-Sondereinheit nach Kabul geschickt.
Publiziert: 18.08.2021 um 14:29 Uhr
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Aktualisiert: 18.08.2021 um 17:48 Uhr
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Die blitzschnelle Eroberung der afghanischen Hauptstadt Kabul durch die Taliban hat den Westen überrumpelt.
Foto: Keystone

«Wir sind immer noch im Krisenmodus», betonte Aussenminister Ignazio Cassis (60) am Montag. Fieberhaft sucht das Aussendepartement (EDA) nach Lösungen. Nach der Machtübernahme der Taliban hoffen in Afghanistan weiter 38 lokale Mitarbeitende des Bundes samt ihren engsten Verwandten auf Rettung. Die Schweiz versuche nach wie vor, rund 280 Personen auszufliegen. Auch 28 Schweizerinnen und Schweizer halten sich noch im Land auf.

Die Zeit drängt. Die lokalen Mitarbeitenden könnten als westliche Kollaborateure angesehen werden und müssten um Leib und Leben fürchten. Sie sollen so rasch wie möglich gerettet werden. Nur: Die Schweiz ist dabei auf das Wohlwollen anderer Staaten angewiesen. Selber kann sie niemanden ausfliegen. Sie hat keine eigenen Transportflieger. Andere Staaten aber schauen zuerst mal auf ihre eigenen Leute.

«Wir haben Leute vom EDA und VBS in Kabul»
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Aussenminister Ignazio Cassis:«Wir haben Leute vom EDA und VBS in Kabul»

Plan A ist gescheitert

Am Dienstag hat das EDA deshalb versucht, ein gechartertes Flugzeug nach Afghanistan zu senden. Der Plan aber ist gescheitert. Der Flieger soll schon bereitgestanden sein, hob aber nie ab. Denn im Moment dürfen in Kabul nur Militärmaschinen starten und landen. Doch der Weg an den Flughafen ist für die Fluchtwilligen voller Hindernisse. Die Taliban haben Checkpoints rund um den Flughafen errichten und kontrollieren jeden, der durch will.

Nun ist der Bundesrat noch einen Schritt weitergegangen. Bundesrat Cassis erhält Unterstützung von Verteidigungsministerin Viola Amherd (59). Bereits am Sonntag hat die Regierung beschlossen, Soldaten in die Region zu schicken. Das berichten verschiedene Medien. Beschlossen wurde die Entsendung von maximal zehn Angehörigen des geheimen Armee-Aufklärungsdetachements 10 in einem Charterflug der Swiss nach Kabul. Dort sollten die Elite-Soldaten bei der Evakuierung der afghanischen Bundes-Mitarbeitenden helfen.

Über die Sondereinheit AAD 10 ist wenig bekannt. Bestehen soll sie aus rund 90 Berufssoldaten. Sie kommen vor allem im Ausland zum Einsatz – zum Beispiel schützten sie die Schweizer Botschaft während des libyschen Bürgerkriegs in Tripolis. Die Spezialeinheit plante beispielsweise 2008/09 die Flucht der Schweizer Gaddafi-Geiseln Max Göldi in Libyen, mehrere Pläne wurden jedoch im letzten Moment verworfen.

Es folgte Plan B

Aber eben: Der Charter-Flieger nach Afghanistan konnte am Dienstag nicht abheben. Das Detachement sei deshalb in den Nachbarstaat Usbekistan geflogen, in die Hauptstadt Taschkent. Mit Einwilligung der usbekischen Behörden sollen die Soldaten dort das EDA bei der Evaluation und Vorbereitung verschiedener Evakuations-Optionen unterstützen.

Mittlerweile konnten die Soldaten weiter nach Kabul reisen, wie Aussenminister Cassis am Mittwoch vor den Medien bestätigte. Sie seien in einem gesicherten Raum, im militärischen Teil des Flughafens. «Sie sollen sich ein Bild der Lage verschaffen», ergänzte Hans-Peter Lenz vom Krisenmanagement-Zentrum des EDA. Sie würden auch eng mit den Amerikanern zusammenarbeiten.

Die Frage, ob die Soldaten bewaffnet seien, bleibt unbeantwortet. Geheimsache! Die Sicherheit der Beteiligten soll nicht gefährdet werden.

Vermutet wird, dass es vor allem darum geht, die Schweiz-Reisenden im Transit-Bereich in Empfang zu nehmen und ihnen Begleitschutz zu geben. Denn einige von ihnen würden dann wohl ohne gültige Reisepapiere unterwegs sein. (dba)

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