Verteidigungsminister Ueli Maurer (60, SVP) will die Kommandotruppe Armee-Aufklärungsdetachement AAD 10 möglichst nur noch im Inland einsetzen. Einsätze im Ausland, gegen den Willen des betroffenen Staates, .
Einsätze im Ausland? Wo und wie das AAD 10 bisher konkret im Ausland tätig wurde, darüber wird offiziell nichts kommuniziert: Geheimsache.
Zumindest ein Fall scheint aber belegbar: Laut Insidern war die Spezialeinheit relativ früh nach Ausbruch des Irakkriegs 2003 in Bagdad. Ein Soldat sei bei einem Schusswechsel verletzt und danach in der Schweiz in ein Spital gebracht worden. Der Mann quittierte danach den Dienst, heisst es.
Der Zwischenfall wurde nie ausdrücklich dementiert. Ende 2006 sagte der damalige Verteidigungsminister Samuel Schmid (SVP) im Parlament nur, «in jüngster Zeit» hätten sich keine Schweizer Armeeangehörigen im Irak aufgehalten.
Geheimsache AAD 10. Sicher ist, dass die Spezialeinheit ab Ende 2008 Fluchtplanungen für die Libyen-Geiseln anstellte.
Auch dies wurde nur via Indiskretionen bekannt.
Noch heute will das VBS nicht einmal mit dem exakten Bestand der Einheit herausrücken. Kommuniziert wird nur, dass der Bestand 2007 auf 40 Leute plafoniert wurde, wie VBS-Sprecher Martin Bühler sagt.
Sicher ist dafür, dass das AAD 10 zum Teil im Ausland bei anderen Spezialeinheiten ausgebildet wird. Es nimmt auch an Wettkämpfen von Sondereinheiten teil. In den Gängen des VBS wird gemunkelt, dass die Schweizer regelmässig auf dem letzten Platz rangieren.
Konkret geplant wurde der Einsatz von Aufklärungsprofis für Auslandseinsätze ab Ende der 90er-Jahre. 2001 nahm der bundesrätliche Sicherheitsausschuss von den Planungen erstmals zustimmend Kenntnis.
Jetzt will VBS-Chef Maurer dem AAD 10 die Flügel wieder stutzen. Nur: Der Aufbau geht weiter. «Stand heute» fänden wie geplant ab Januar neue AAD 10-Ausbildungskurse statt, bestätigt das VBS.