Schweizer heiss auf Heiz-Öfeli
Bund droht mit Verbot für Elektroheizungen

Der Verkauf von Elektroheizungen boomt. Die kleinen Heiz-Öfeli verbrauchen aber sehr viel Strom. Damit die Stromversorgung nicht gefährdet wird, könnte ein Verbot kommen. Wie sonst geheizt werden soll, ist allerdings unklar.
Publiziert: 08.08.2022 um 10:48 Uhr
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Aktualisiert: 08.08.2022 um 14:36 Uhr
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Schweizer machen sich Sorgen wegen kalter Wohnungen im Winter.
Foto: imago/Christian Ohde

Der Bund und die Energieversorger bereiten sich auf eine Mangellage vor. Ebenso die Bürger: Galaxus, Interdiscount und Brack verkaufen Tausende von Elektroheizungen. Das Wachstum in diesem Bereich liege im Vergleich zum Vorjahr bei 300 Prozent, bestätigte eine Sprecherin von Interdiscount und Microspot dem «Tagesanzeiger».

Das Öfeli anstellen, wenn kein Gas für die Heizung da ist, klingt auf den ersten Blick logisch. Doch Elektroheizungen verbrauchen sehr viel Strom. «Der Einsatz Tausender elektrischer Notheizungen kann zu grosser Instabilität für den Energiehaushalt der Schweiz führen», warnte Michael Frank, Direktor des Verbandes Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) in der «Sonntagszeitung».

Es droht ein Verbot

Wenn nur 30 Prozent des Gasverbrauchs für die Heizung durch solche Heiz-Öfeli kompensiert werden, entspricht das der Hälfte des Stroms, der in den Schweizer Stauseen gespeichert ist. Deshalb könnte es sogar zu einem Verbot der Geräte kommen, sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Landesversorgung (BWL) dem «Tagesanzeiger».

Doch mit einer kalten Wohnung muss man vorerst dennoch nicht rechnen. Würde es zu einer Gas-Mangellage kommen, wird der Bund erst auf freiwillige Sparappelle setzen. Danach müsste die Industrie ihren Verbrauch einschränken. Die letzten, die auf Gas verzichten müssten, sind die Privathaushalte.

Holz ist gefragt

Wie man dann die Wohnung heizen soll, wenn das Gas aber doch vollständig ausbleiben würde, weiss aber offensichtlich bis heute niemand. Als einzige Alternative wird das Heizen mit Holz erwähnt. Doch Holz ist vielerorts bereits ausverkauft, und die Preise für Holzpellets steigen bereits stark, wie die «NZZ» berichtete. Für viele ist Holz aber sowieso keine Alternative, denn nicht jede Wohnung hat ein Cheminée. (tom)

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