Knall für die Schützen: Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) ortet Sparpotenzial beim ausserdienstlichen Schiesswesen. Sie riet dem Bund im vergangenen Jahr, bei den Subventionen für die Munition für Schiessübungen und -anlässe auf moderne Projektile zu fokussieren.
Der Bund subventioniert die Munition für Schützen, um ausserdienstliche Schiesstätigkeiten, Schiessfertigkeit und Wehrwillen zur Stärkung der hiesigen Milizarmee zu verbessern – etwa beim «Obligatorischen»-Schiessen.
Die Munitionssubventionen bei den rund 2500 Schützenvereinen beliefen sich 2019 gemäss der EFK auf 10,2 Millionen und 2020 auf 7,9 Millionen Franken.
Förderbeiträge werden gekürzt
Nun hat der Bund aufgrund der Empfehlung der EFK beschlossen, die Förderbeiträge der sogenannten Gewehrpatrone 11 (GP11) per 2024 zu reduzieren. Diese 1911 eingeführte Munition verschiessen Karabiner oder die 2014 bei der Armee ausser Dienst gestellten Sturmgewehre 57. Die Armee selbst verwendet die Patronen nur noch für Maschinengewehre, aber nicht in grossen Mengen.
Die GP11 soll künftig eine ähnliche Subvention erhalten wie die modernere Gewehrpatrone 90 (GP90), die für das Sturmgewehr 90 verwendet wird. Konkret kostet ein Schuss GP11 ab nächstem Jahr neu 60 Rappen anstatt wie bisher 30. Das Doppelte!
Abnahme der Schiesstätigkeit gefürchtet
Zwar konnte der Schweizer Schiesssportverband (SSV) aushandeln, dass im Gegenzug die Beiträge für das «Obligatorische»-Schiessen, das Feldschiessen oder Jugendschützenkurse erhöht werden.
Trotzdem findet der Berner SVP-Ständerat Werner Salzmann (60) die Erhöhung des Preises für die Munition nicht gut – darum schiesst er jetzt zurück. In einer Motion fordert er vom Bundesrat, den Preis für GP11-Munition nicht zu erhöhen.
Salzmann befürchtet, die Preiserhöhung führe zu einer Abnahme der Schiesstätigkeit und der Schützen in den Vereinen. Es sei sicher nicht im Interesse der Armee und des Landes, mit solchen Massnahmen den Wehrwillen zu schwächen. (oco)