Bis Montag war die Zahl der Kandidaturen für den Nationalrat fast überall bekannt, weil nun auch Kantone mit einem Sitz, die stille Wahlen kennen, ihre Kandidaturen bekanntgegeben haben. In Nidwalden, gibt es drei Kandidaturen für die Nachfolge von Peter Keller (52, SVP), in Obwalden deren zwei.
Die übrigen vier Kantone mit nur einem Sitz in der grossen Kammer haben keine Anmeldefrist oder lediglich eine freiwillige - Kandidaturen sind dort bis zum Wahltag möglich. Der Fall ist das in den beiden Appenzell. In Ausserrhoden ist eine Kampfwahl absehbar.
Auch Uri hat keine Meldefrist und bisher zwei Kandidaturen für den Nationalrat. In Glarus schliesslich liegen nach derzeitigem Stand vier Bewerbungen für die Nachfolge von Martin Landolt (55, Mitte) vor.
Etwa 1260 mehr als vor vier Jahren
Vor vier Jahren gab es - nach dem Ablauf aller Fristen und der Bereinigung der Listen - 4660 Kandidaturen für den Nationalrat. Mehrere Kantone haben für die nächsten Wahlen rekordhohe Kandidierendenzahlen vermeldet, darunter Zürich, Bern, die Waadt, Solothurn und Graubünden.
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In mindestens drei Kantonen ist die Kandidaten-Zahl aber tiefer als vor vier Jahren. Darunter ist Basel-Stadt mit 122 Kandidaturen. Der Stadtkanton hat derzeit fünf Sitze, muss aber einen davon aufgrund der Bevölkerungszahl Zürich überlassen. Tiefer als 2019 ist die Zahl der Kandidaturen auch in Freiburg und im Wallis.
Mittlerweile jedes Mal 100 Listen mehr
Wiederum höher als 2019 ist die Zahl der bisher eingereichten Listen. In den zwanzig Kantonen mit Proporzverfahren sind bis Montagabend 618 Listen eingereicht worden. 2019 waren es - nach der Bereinigung - 511 und 2015 erst 422. In mehreren Kantonen wurden weit mehr Unterlisten eingereicht als vor vier Jahren.
Einen der 46 Ständeratssitze streben gut 170 Personen an. Zwei Ratsmitglieder haben ihre nächste Amtszeit indes bereits auf sicher: Daniel Fässler (Mitte/AI) wurde im Frühjahr von der Landsgemeinde im Amt bestätigt. Erich Ettlin (Mitte/OW) ist still gewählt worden. (SDA)