Rüffel für Amherd
Finanzdelegation kritisiert Schaffung neuer Staatssekretariate

Die Finanzdelegation der eidgenössischen Räte fordert mehr Zurückhaltung bei der Schaffung neuer Staatssekretariate. Sie hat eine entsprechende Empfehlung an den Bundesrat gerichtet.
Publiziert: 28.03.2024 um 14:04 Uhr
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Aktualisiert: 29.03.2024 um 09:20 Uhr
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Markus Mäder ist neuer Staatssekretär im VBS.
Foto: keystone-sda.ch

Der Fingerzeig geht in erster Linie an Verteidigungsministerin Viola Amherd (61). Die Finanzdelegation der eidgenössischen Räte (FinDel) fordert mehr Zurückhaltung bei der Schaffung neuer Staatssekretariate. Sie hat eine entsprechende Empfehlung an den Bundesrat gerichtet.

Das ist dem Tätigkeitsbericht 2023 der FinDel zu entnehmen, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Eine Stellungnahme des Bundesrats steht noch aus.

Aufsicht erwartet mehr Zurückhaltung

Mit der permanenten Verleihung des Titels einer Staatssekretärin oder eines Staatssekretärs sei bisher immer auch ein Staatssekretariat geschaffen worden, hielt die FinDel fest. Dies sei jedoch nicht zwingend. «Staatssekretärinnen oder Staatssekretäre könnten auch ein Bundesamt führen.»

Die FinDel regt alternative Möglichkeiten zur Schaffung eines neuen Staatssekretariats an. Der Bundesrat soll mit einer Strategie darlegen, weshalb andere Optionen, die nach Ansicht der FinDel in der Gesetzgebung vorhanden sind, zu wenig genutzt werden.

Der Bundesrat könnte nach Ansicht der FinDel beispielsweise Amtsdirektorinnen und Amtsdirektoren den Titel einer Staatssekretärin oder eines Staatssekretärs auch nur vorübergehend verleihen, wenn diese die Schweiz an internationalen Verhandlungen auf höchster Ebene vertreten.

Staatssekretariat soll finanzhaushaltsneutral sein

Auslöser für die Kritik war der Entscheid des Bundesrats vom April 2023, ein neues Staatssekretariat für Sicherheitspolitik (Sepos) zu schaffen. Dieses nahm den Betrieb Anfang Jahr auf. Bereits im Jahr 2014 hatte die FinDel dem Bundesrat ihre Erwartung mitgeteilt, bei der Schaffung von Staatssekretariaten eine gewisse Zurückhaltung zu üben.

Verteidigungsministerin Amherd versicherte der FinDel zufolge, dass die Schaffung des Staatssekretariats grundsätzlich finanzhaushaltsneutral erfolgen solle. Ausgenommen seien die zusätzlichen Stellen für die Fachstelle des Bundes für Informationssicherheit, die gestützt auf das Anfang 2024 in Kraft getretene Informationssicherheitsgesetz auch ohne die Schaffung des Sepos hätten aufgebaut werden müssen. (SDA)

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