Höchste Priorität habe für den Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) dabei die Abstimmung über den Autobahnausbau, teilte der VCS am Donnerstag vor den Medien in Bern mit. Diese Abstimmung über das Referendum, das von einer breiten Allianz erfolgreich ergriffen worden war, finde vermutlich im November statt.
«Die überrissenen Ausbaupläne sind in keiner Weise mit den umweltpolitischen und raumplanerischen Herausforderungen unserer Zeit zu vereinbaren», erklärte VCS-Präsident Ruedi Blumer laut Redetext. Letztlich mündeten noch mehr Strassen in Mehrverkehr und stellten ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar. Der vom Parlament geplante Ausbauschritt sei nicht nur zu kurzfristig gedacht, sondern ignoriere auch die langfristigen Auswirkungen auf Umwelt und Klima.
Firmen sollen Velos oder ÖV-Gutscheine zur Verfügung stellen
Der VCS propagiert stattdessen eine bessere und sicherere Fuss- und Veloinfrastruktur und die Optimierung des ÖV-Angebots. Zentral für das Erreichen einer Verhaltensänderung sei das Mitwirken von Wirtschaft und Verwaltung. Den Mitarbeitenden sollten statt Autoparkplätzen Velos, E-Bikes oder ÖV-Gutscheine zur Verfügung gestellt werden. Homeoffice, flexible Arbeitszeiten, Carpooling oder Firmenbusse müssten, wo möglich gefördert werden, um die Rushhours auf den Strassen zu vermeiden.
Tempo 30 vereine viele Vorteile für die Bevölkerung und die Verkehrsteilnehmenden, stellte VCS-Vizepräsidentin Isabelle Pasquier-Eichenberger fest. Wo Tempo 30 eingeführt worden sei, sei die Zahl an schweren Unfällen um mehr als 38 Prozent gesunken. Das Bundesgericht habe Tempo 30 ausdrücklich eine wirksame und kostengünstige Wirkung bei der Lärmbekämpfung attestiert. Ausserdem mache Tempo 30 Ortszentren attraktiver. (SDA)