Als SVP-Nationalrat wollte Gölä (55) nicht kandidieren. Nun hat es die Berner Rockröhre doch noch ins Bundeshaus verschlagen. Am Mittwochnachmittag, während der Nationalrat schon seit Stunden über das Monster-Geschäft Zollgesetz debattierte, stattete Gölä dem Parlament einen Besuch ab. Eine Diskussion, die, ginge es nach Gölä, schnell beendet wäre – wenns schliesslich «keni Gränze meh git».
Grünen-Fraktionschefin Aline Trede (40) nahm sich offenbar eine andere Gölä-Songzeile zu Herzen. Die Schweiz sei viel zu links, sagte der Sänger einst. Doch getreu dem Motto «Vergässe, was isch gscheh», eilte sie schnurstracks zum Mundart-Musiker, um ihm die Hand zu schütteln. Manch einer liess es sich auch nicht nehmen, mit Gölä für ein Foto zu posieren. «Rocker unter sich», schrieb der Ausserrhoder Ständerat Andrea Caroni (43) auf Instagram zum gemeinsamen Foto. Der FDPler hat es schliesslich immerhin zum Schlagzeuger in der Bundeshaus-Band gebracht.
Gölä war aber nicht auf Einladung einer Politikerin oder eines Politikers nach Bern gekommen. Ein externer Dienstleister fürs Bundeshaus und ein Weibel hatten den Besuch organisiert. Er sei auf der Suche nach einem neuen Job, zum Beispiel als Putzkraft, witzelte Gölä auf die Frage nach dem Grund seines Besuchs. Mit Dreck kennt sich der «Büetzer-Bueb», der «geng ä chli Schtoub uf dr Lunge, chli Dräck uf dr Zunge» hat, schliesslich aus.