Die neuen Bundesräte Elisabeth Baume-Schneier (59) und Albert Rösti (55) kommen so langsam im Amt an. Das heisst zunächst, sie suchen sich ihre engsten Mitarbeiter. Zentral ist der Posten des Generalsekretärs – dieser ist die rechte Hand des Magistraten. Er oder sie schaut, dass das Departement läuft und steht dem Chef oder der Chefin auch politisch beratend zur Seite.
Noch ist nichts offiziell, aber Blick weiss: Die beiden Neo-Bundesräte setzen auf alte Parteifreunde. Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider holt Stefan Hostettler (53) an ihre Seite. Hostettler ist derzeit stellvertretender Generalsekretär im Umweltdepartement (Uvek). Dorthin hatte ihn die zurückgetretene SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga (62) geholt, für die er schon als stellvertretender Generalsekretär im Justizdepartement gearbeitet hatte.
Lange Bundeshauserfahrung
Hostettler kehrt also zurück an seinen ehemaligen Wirkungsort – jetzt einfach in einer höheren Position. Es ist sicher von Vorteil für Baume-Schneider, einen Bundeshaus-Insider an ihrer Seite zu haben. Der Betriebsökonom und Kommunikationsprofi Hostettler ist seit 2008 in der Bundespolitik tätig, zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter der SP-Fraktion, später als stellvertretender Generalsekretär der SP Schweiz – und dann in der Bundesverwaltung.
Auf einen Parteifreund setzt auch der neue Umwelt- und Energieminister Rösti. Sein Generalsekretär wird Yves Bichsel (51). Der Berner ist derzeit Generalsekretär beim Berner Regierungsrat Pierre-Alain Schnegg (60) und gilt dort als der starke Mann.
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Doch Bichsel kennt auch das Bundeshaus, wenn auch aus anderen Zeiten. Bichsel startete seine politische Karriere im Jahr 2000 auf dem Generalsekretariat der SVP, bevor ihn Christoph Blocher (82) ins Justizdepartement holte und ihn ebenfalls zum stellvertretenden Generalsekretär machte.
Wahl eine Formsache
Nachdem Blochers Nachfolgerin Eveline Widmer-Schlumpf (66) sich vom Blocher-Intimus Bichsel trennte, kam dieser kurzzeitig wieder bei der SVP unter. Die Stelle als Generalsekretär verliess er jedoch nach wenigen Monaten wieder. 2009 holte Ueli Maurer (72) Bichsel ins Verteidigungsdepartement, wo er blieb, bis er zum Kanton wechselte. Nun also folgt auch seine Rückkehr ins Bundeshaus.
Der Bundesrat muss die beiden Personalien noch bestätigen, doch das gilt als Formsache. (pt/sf)